(Ilithyia), in der griech.
Mythologie Geburtsgöttin, welche bald als hilfreiche, bald als feindlich wirkende,
bald als selbständige
Gottheit, bald (und das ist das Ursprünglichere) als bloßes
Attribut einer andern, der
Hera
[* 2] oder
Artemis,
[* 3] erscheint. Nach Hesiod ist die Eileithyia Tochter des
Zeus
[* 4] und der
Hera und nach kretischer
Sage in der Gegend von
Knosos auf
Kreta geboren. Die Thätigkeit dieser
Göttin ist eine zweifache, indem sie ebensowohl Geburtsschmerzen sendet, wie den schwer
Gebärenden hilft.
Als hemmende Geburtsgöttin tritt Eileithyia im
DienstHeras auf, wo sie die auf
Delos kreißende
Leto neun
Tage lang
am Gebären hindert, ebenso bei der
Geburt des
Herakles.
[* 5] Auch mit
Artemis steht sie in engster Beziehung, weil diese als
Mondgöttin
von besonderm Einfluß auf die
Geburten ist.
Endlich wird sie auch zu den
Moiren in Beziehung gesetzt und
schon von dem alten
SängerOlen geradezu mit
Pepromene (»Schicksalsgöttin«) identifiziert. Bereits bei
Homer erscheint sie
in der
Mehrzahl. Einige erklären das
Wort semitisch: »die, welche gebären macht«.