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Thal
[* 3] der Roer. Die Eid
ist reich an erloschenen
Vulkanen,
Kesselthälern und Kraterseen (Maare genannt), darunter der Laacher
See, das große Meerfelder Maar, das Pulvermaar, das Schalkenmehrener, Weinfelder und Gemündener Maar. Das ganze Eifelgebiet
zerfällt in sechs
Abteilungen: das Maifeld, der
Ahrgau, die
Hohe Eid
, die
Vordereifel, die
Schnee-Eifel und
das
Hohe Venn. Das Maifeld, eine wellige Ebene von 30 km Durchmesser, durchschnittlich 400 m hoch, zwischen
Nette, Elz und
Mosel, hat guten
Boden und mildes
Klima
[* 4] und scheint nach den aufgefundenen Denkmälern zur Römerzeit sehr kultiviert gewesen
zu sein.
Seinen
Namen hat es wahrscheinlich von den
Volksversammlungen, welche die
Franken hier abgehalten haben.
Jenseit der
Nette folgt das interessante Gebiet des Laacher Sees mit dem vulkanischen Veitskopf und dem Krufter Ofen, in dem
man die Ausbruchsstelle der
Bimssteine sucht. Nördlich folgt der
Ahrgau mit der basaltischen Landskrone. Westlich ist die
Hohe Eid
, eine Hochebene, die von 376 bis 564 in ansteigt und in welcher sich die höchsten
Gipfel der Eid
überhaupt, die 760 m hohe
Hohe
Acht (s. d.), die Nürburg (688 m), der
Hohe Ernstberg oder Errensberg (693 m),
der Kelberg (674 m) u. a. befinden.
Über dem Moselspiegel liegt die Hochebene nur 266-455 m. Südwestlich schließt sich an die
Vordereifel, hier finden sich die meisten der oben genannten Maare, vulkanische
Kegel und Mineralquellen
(Bertrich), das schöne
Lieser- und Kyllthal mit ihren vulkanischen Gesteinen und ihren Burgruinen. Die
Schnee-Eifel oder Schneifel ist von allen das
rauheste und wildeste
Revier; sie zieht nordöstlich zwischen Our und
Kyll und erreicht bei einer durchschnittlichen
Höhe von 500 m 674,8 m. An sie schließen sich im NW. große Torfmoore
und öde
Heiden an, die zum
Hohen
Venn (s. d.) übergehen. Die nach
S. und O. sich öffnenden
Thäler erzeugen Obst und
Wein (Moselweine
und die roten
Weine des Ahrthales); bis über 500 m Höhe wird
Ackerbau getrieben, noch höher aber finden
wir nur mehr torfige
Heiden. Eigentümlich ist der Eid
das in höhern
Lagen vorkommende «Wild- oder Schiffelland», ein 2500 qkm
großes
Areal, das nur zeitweilig anbaufähig ist und jahrelang brach liegt.
Die Grundmasse der Eid
ist die untere Grauwacke des devonischen
Übergangsgebirges, die nur im äußersten
Westen gegen die
Ardennen hin von halbkrystallinischen
Schiefern unterlagert wird, während am Nordrande und südlich von Eustirchen
bis Schönecken der sog. Eiselkalk, der viele charakteristische Versteinerungen enthält, muldenförmig
der Grauwacke eingelagert ist. Das produktive
Kohlengebirge findet sich im N., bei Eschweiler
[* 5] und an der
Wurm.
[* 6] Aus der Triaszeit
ist es vor allem der
Buntsandstein, der wohl auch öfter mit aufgelagertem Muschelkalk und Keuper in fast horizontaler Lagerung
auf den ältern
Bildungen ruht.
Im N. erst in einzelnen Zügen auftretend, gewinnt der
Buntsandstein im S. größere
Ausdehnung,
[* 7] bedeckt die
Höhen zur Seite
der
Kyll und tritt so mit der großen Triasbucht in
Verbindung, die von
SW. her ins Grauwackegebiet eindringt.
Das Braunkohlengebirge der Tertiärzeit kommt am Nordrande, bei
Bonn,
[* 8] vor und ist innerhalb der Eid
nur durch trachytische
Tuffe ohne
Kohlen angedeutet. An
Erzen liefert der
Bleiberg von Kommern
Bleiglanz und der
Alte
Berg bei
Aachen
[* 9] Zinkerze. - Die
wichtigsten und interessantesten
Bildungen der Eid.
sind aber die vulkanischen, von denen die
Trachyte, Phonolithe und Trachydolerite in einzelnen Kuppen in der Gegend von
Kellberg
und
Adenau, der
Basalt dagegen, die höchsten Gipfel der
Hohen Eid
bildend, in größerer
Ausdehnung vorkommt. Neuvulkanische
Bildungen kommen vor allem in der
Vordereifel und im Maifeld vor. In jener ziehen basaltische Laven vom
Bad
[* 10]
Bertrich bis zum
Goldberg am Nordende der
Schnee-Eifel, in diesem dagegen sind neben der basaltischen Lava große
Massen von
Bimssteintuffen abgelagert. Eine die vulkanischen
Bildungen begleitende Erscheinung sind die zahlreich vorkommenden kohlensauren
Mineralquellen, so in der Umgebung von Daun gegen 500.
Seit 1871 wird die Eid
von der von Köln
[* 11] nach
Trier
[* 12] gehenden Eisenbahn durchzogen. Die Beschäftigung der Bewohner ist fast
ausschließlich
Ackerbau und Viehzucht,
[* 13] die aber infolge der Grundstückzersplitterung trotz vieler Maßregeln der preuß.
Regierung daniederliegt. Die früher bedeutende Schafzucht ist sehr zurückgegangen; die Waldwirtschaft hebt sich jetzt wieder.
Die Industrie
(Eisen
[* 14] im Schleiderer
Thal, Müllenborn, Aschütte u.s.w.,
Tuche in Montjoie) ist jetzt geringfügig.
Vgl. Schannat, Eiflia illustrata, nach der lat. Handschrift deutsch bearbeitet von Barsch (3 Bde. in 6 Abteil., Köln und Aachen 1825-55, nebst Abbildungen);
Schmitz, Sitten und Sagen des Eifler Volks (2 Bde., Trier 1856-58);
Führer zu der Vulkanreihe der Vordereifel (2. Aufl., Bonn 1885); ders., Geognost. Führer zum Laacher See (ebd. 1864); Dressel, Geognost.-geolog. Skizze der Laacher Vulkangegend (Münst. 1871);
Röbbelen, Die Bewaldung und sonstigen
Meliorationen der Eid
im Regierungsbezirk
Trier
(Trier 1876);
Luks,
Bad Neuenahr,
das Ahrthal und die vulkanische Eid
(in
«Griebens Reisebibliothek», 2. Aufl., Berl. 1893);
Eifelführer. Herausgegeben vom Vorstand des Eifelvereins (5. Aufl., Trier 1893);