(spr. égreschi),Benjamin, ungar.
Komponist,
Bruder des folgenden, geb. 1813 in
Sajó-Kazincz
(BorsoderKomitat),
war seit 1837 Mitglied des
Pester Nationaltheaters und starb zuBudapest.
[* 2] Egressy komponierte seit 1840 mehrere
hundert Lieder, die zu wahren Volksweisen wurden, ferner
Kirchenlieder, Trauerchöre, mehrstimmige
Kompositionen u. a. Seine
Schöpfungen zeichnen sich durch edeln
Stil, melodiösen Charakter und echt nationalen Rhythmus aus. Egressy schrieb auch Operntexte
und übersetzte Theaterstücke und Operntexte.
(spr. égreschi),Gabriel, eigentlich Galambos, ungar. Schauspieler, geb. in
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Lasszlófalu im BorsoderKomitat, schloß sich wandernden Schauspielertruppen an und fand dann am Theater
[* 4] in Klausenburg
[* 5] Anstellung.
Um sich an den Künstlern des Burgtheaters zu bilden, ging er nach Wien
[* 6] und kam später nach Pest, wo er 1837 eine Hauptzierde
des eben eröffneten Nationaltheaters war. 1843 studierte er in Paris
[* 7] die franz. Schauspielkunst. 1848-49
war er Regierungskommissar in der Theißgegend, wurde aber seiner zu großen Härte wegen bald abberufen.
Nach der Revolution floh er in die Türkei,
[* 8] kehrte aber bald zur Bühne zurück und starb plötzlich während der Vorstellung in
Pest. Egressy zeichnete sich durch großartige, originelle Auffassung, vollendeten Vortrag und charakteristische
Mimik
[* 9] aus. ShakespearesStücke verpflanzte er durch Übersetzungen auf die ungar. Bühne und feierte als Hamlet, Othello, Lear,
Heinrich VIII. u. s. w. große Triumphe. 1860 redigierte er eine ungar. Theaterzeitung, schon früher gab er «Shakespeare-Studien»
heraus, 1866 erschien sein «Handbuch der Schauspielkunst». Auch ein Tagebuch seines Aufenthalts in der
Türkei hat er 1851 veröffentlicht.