Karl, Bildhauer, geb. zu Kassel, war bis zu seinem 20. Jahr Schüler
der dortigen Akademie, lebte dann ein Jahr in München und vollendete seine Ausbildung unter Hähnel in
Dresden, unter dessen Leitung er seine ersten Bildwerke schuf, die allgemein gefielen: Bronzestatuetten eines tanzenden Satyrs
und einer tanzenden Bacchantin (beide in der Nationalgallerie in Berlin), die ihm mehrere Medaillen einbrachten. Nachdem
er sich 1870 in Italien aufgehalten hatte, ließ er sich in Dresden nieder und wurde bald mit größern
Aufträgen bedacht, meistens allegorischen Bildwerken, in denen ein durch die wahre Kunst veredelter Realismus herrscht.
Es sind für die neue Gemäldegalerie seiner Vaterstadt Kassel an der Außenseite acht Karyatiden in Sandstein und für das
herrliche Treppenhaus im Innern acht lebensgroße Statuen der kunstübenden Länder (1879 erst vier aufgestellt),
für das neue Hoftheater in Dresden eine Bacchantin und ein Satyr, für das Innere der Albrechtsburg zu Meißen die Statue
des Kurfürsten Friedrich des Streitbaren und für das Polytechnikum in Braunschweig die kolossalen Sandsteinstatuen der Kunst
und Wissenschaft, von der Jugend umgeben.