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fruchtbarere
Lagen. Eine ähnliche Maßregel sind die Reinigungshiebe oder Läuterungen (s. d.).
Durchfuhr, Durchgang
, TransU, derjenige Warenverkehr, welcher bei seiner Bewegnng aus einem Wirtschaftsgebiete nach dem eigentlichen
Be- stimmungslande seinen Weg durch ein direktes Land (Durchfuhrgebiet) nimmt. Während die Durchgang
in frühern
Zeiten vielfach teils durch Belastung mit
Abgaben (s. Durchfuhrzölle), teils durch gänzliche Verbote
(s. Durchfuhrverbote) wesentlich erschwert, wenn nicht unmöglich gemacht war, läßt man sich in der
Gegenwart, namentlich im Interesse der
Be- lebung des Eisenbahn- und Schiffahrtsverkehrs, die möglichste Förderung derselben
angelegen sein. Im Eisenbahnverkehr hat dies vielfach die Einführung von Differentialtarifen für die Durchgang
zur
Folge gehabt, in denen nicht selten eine
Begünstigung des Aus- landes vor dem Inlanoe erblickt wird und
die deshalb namentlich von der inländischen Produktion scharf bekämpft werden. (S. Eisenbahntarife.) Im auswär- tigen
Handel des deutschen Zollgebietes 1892 betrug die Durchgang
im Gewicht 1622621 t, von der Gesamtein- fuhr im
Generalhandel (30533870
t) etwa 5 Proz. -
Vgl. Statistik des Deutschen Reichs, Neue Folge, Bd. 66, Heft 1 (Berl. 1893).
Durchfuhrverbote, Durchgangs
verböte,
Transitverbote, die in frühern
Zeiten nicht bloß aus polizeilichen und aus polit.
Rücksichten, sondern zu einen: guten
Teil zugleich auch als ein Kampf- mittel gegen die Einfuhr und zur
wirksamern Ver- hinderung des Schmuggels gewisser Waren er- lassenen Verbote. Mit den auf möglichste Förde- rung der Durchfuhr
zu Gunsten des
Handels- und Transportvcrkehrs gerichteten Bestrebungen der Gegenwart (s. Durchfuhr) hat sich
indessen von selbst als Regel herausgebildet, daß
Beschränkungen der Durchfuhr in Gestalt von Durchgang
nur insoweit für zulässig
zu erachten sind, als es sich dabei um die Wahrung wichtiger polizeilicher oder polit.Interessen handelt.
Diese Regel- gilt in der Mehrzahl der civilisierten
Staaten. Im deutschen Zollgebiet ins- besondere dürfen nach §§. 1 und 2 des
Vcreinszoll- gesetzes vom alle Erzeugnisse der Na- tur wie des Kunst- und Gewerbfleißes im
ganzen Umfange dieses Gebietes durchgeführt, Ausnahmen hiervon aber nur zeitweise für einzelne
Ge- genstände beim Eintritt
außerordentlicher Um- stände (z. B.
Krieg oder Kriegsgefahr), oder znr
Abwehr gefährlicher, ansteckender
Krankheiten, oder
aus sonstigen Gesundheits- oder sicherhcitspolizci- lichen Rücksichten für den ganzen Umfang oder einen
Teil des Zollgebietes
angeordnet werden. (S.Durchfuhrzölle.) Durchfuhrzölle, Durchgang
szölle,
Tran- sitzölle.
Die Durchgang
verdanken ihre Entstehung einer Zeit, zu der man bereits anfing, der Durchfuhr im Interesse des allgemeinen
Handelsverkehrs Erleichte- rungen und
Begünstigungen
vor der Einfuhr und der Ausfuhr zu teil werden zu lassen. Statt der vollen
Einfuhr- und
Ausfuhrzölle erhob man deshalb von den durchgehenden Waren ermäßigte
Zölle, die man Durchgang
nannte.
Dieselben wurden besonders zu Anfang des 18. Jahrh, in
Preußen
[* 3] und
Sachsen
[* 4] erhoben, aber bereits 1728 und 1730, mit Ausnahme
der Durchgang
saccise zur
Leipziger
Messe, wieder be- seitigt.
Besonders erbittert wurde der Kampf um die Durchgang
zwischen
Preußen und
Sachsen unter
Friedrich d. Gr., der
die Versorgung des sächs. Marktes mit prcuß. Erzeugnissen in hohem
Maße erschwerte, teilweise sogar
gänzlich untersagte. 1787 erfolgte
die Aufhebung sämtlicher Durchfuhrverbote und eine wesentliche Herabsetzung der Durchgang.
Je mehr mit der fortschreitenden
Umgestaltung der moder- nen Transportverhältnisse durch Eisenbahnen und Dampfschiffe der Durchfuhrverkehr an Bedeutung gewann
und je mehr man deshalb auf seine Förde- rung Bedacht nahm, um so weniger ließen sich die Hemmnisse, die demselben in Gestalt
von
Abgaben- belastungen entgegenstanden, aufrecht erhalten, und so sind die Durchgang
nach und nach in den meisten
Kultur- staaten der völligen
Freiheit des Durchfuhrverkehrs gewichen. Im deutschen Zollgebiet wurde die
Zoll- sreiheit der Durchfuhr zuerst durch den Zollvcreins- vertrag vom ausgesprochen, 1869 aber gesetzlich
sanktioniert, indem §. 6 des
Vereins- zollgesetzes vom bestimmt, daß von der Durchfuhr
Abgaben nicht erhoben werden.
In
Österreich
[* 5] wurden die Durchgang
1862 aufgehoben.
Dessen- ungeachtet unterliegt die Durchfuhr von Waren, die beim Verbleib innerhalb des
Landes der Ver-
zollung unterliegen würden, gewissen Zollkontrollen. (S.
Begleitschein, Beglcitzettel,
Binnenzölle,
De- klaration,
Warenverschluß.)
Durchgang
oder
Vorübergang, in der
Astro- nomie das Vorübergehen des
Merkur
[* 6] und der
Venus
vor der
Sonne.
[* 7] Ein Durchgang
findet statt,
wenn einer dieser
Planeten
[* 8] sich in der Verbindungslinie von Erde und
Sonne, und zwar zwischen beiden befindet.
Es ist dies der Fall, wenn sie zur Zeit ihrer untern Konjunktion zugleich auch nur eine sehr geringe Entfernung von einem
der Knoten ihrer
Bahn haben.
Da uns
Merkur und
Venus in der untern Konjunktion ihre dunkle Seite zukehren, so sehen wir dieselben bei
ihrem Durchgang
als dunkle kreisförmige Scheibchen vor der
Sonne vorüberziehen; doch ist hierzu die An- wendung eines
Fernrohrs
erforderlich. Wenn die
Bahnen beider
Planeten mit der
Ekliptik zusammen- fielen, so mühte diese Erscheinung dei joder untern
Konjnnktion derselben beobachtet werden, also beim
Merkur alle 116
Tage, bei der
Venus alle 284
Tage; da
aber ihre Vahnebenen gegen die Ebene der
Ekliptik geneigt sind, so liegt ihr scheinbarer Weg an der
Himmelskugel zur Zeit ihrer
untern Konjunktion meist oberhalb oder unterhalb der
Sonne und nur, wenn sie zu dieser Zeit gerade einem Knoten ihrer
Bahn
sehr nahe sind, bewegen sie sich scheinbar vor der Sonnenscheibe
[* 9] vorüber.
Aus diesem Umstände sind die Durchgang
, namentlich der
Venus, ziemlich seltene Erscheinungen.
Beim Merknr können diese Durchgang
nur im
Mai und November stattfinden, weil d:e Knoten der Merkursbahn so liegen, daß die Erde im An-, fang jedes dieser beiden
Monate
durch die Knoten- linie geht;
doch sind die Durchgang
im November häusiger als im Mai.
Die Durchgang im 19. Jahrh, fallen in die I. 1802, 1815, 1822, 1832, 1835, 1845, 1848, 1862,1868,1878,1881,1891,1894. Seltener, zu- gleich aber auch ungleich wichtiger sind die Durchgang der Venus, die sich in Intervallen von 8,105^, 113^ oder 121^2 Jahren ereignen, und zwar immer um den Anfang von Juni oder Dezember, weil um diese Zeit die Erde durch die Knotenlinie geht. Näheres s. Venusdurchgang. [* 10] Die Durchgang können nur bei den beiden innern Planeten stattfinden; ein Durchgang eines äußern Planeten (Mars, [* 11] Jupiter u. s. w.) kann sich nie ereignen, da deren Bahnen auhcrhalb der Erdbahn liegen und sie daher niemals zwischen Erde und Sonne zu stehen kommen können. - Über Durchgang im Warenverkehr s. Durchfuhr. ¶
Zum Duden
Nr. | Ergebnis | Durchgang |
---|---|---|
1 | ****** | Durch|gang, der; -[e]s, …gänge: 1. a) <o. Pl.> das →Durchgehen: D. verboten; b) ... |
Quellen, Literatur
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
---|---|---|---|---|
15.28 | Sonne | "Durchgangder Venus durch die S." | stattfindet. Halley machte zuerst (1677) | |
46.659 | WILDKIRCHLI | Von hier führt ein enger Durchgangin die obere grosse Höhle | 750 m² Fläche, maximal 8 m Höhe, zum obern Ausgang | (1500 m) |
39.352 | Machard | Narcissus und die Quelle, Selene | Amor und Psyche, Durchgangder Venus durch die Sonne | (1877) |
3 Quellen wurden gefunden. Anzahl Quellen auf 30 begrenzen.