Dünamünde
,
Festung
[* 2] und Hafenort im russ.
Gouvernement
Livland,
[* 3] am Ausfluß
[* 4] der
Düna in den Rigaischen
Meerbusen und
an der Kurländischen
Aa (Bolderaa), mit über 1500 Einw. Die
Festung, welche zur
Deckung der Stadt
Riga
[* 5] angelegt ist, und deren kasemattierte Werke 1821 und später verstärkt worden sind, ist rund umher mit
Wasser umgeben und
hat hohe
Mauern und
Wälle. Gegenüber, auf der linken Stromseite, am Einfluß der Bolderaa, liegt das Kometenfort.
Alle nach
Riga gehenden Seeschiffe passieren diesen
Ort, der dadurch zu einem lebhaften Handelsemporium geworden ist. Besonders
wichtig ward aber Dünamünde
erst seit 1850-52, wo hier in der Bolderaa ein Winterhafen angelegt wurde, der seitdem
allmählich für 300 Segelschiffe erweitert worden ist, die einen Tiefgang von 5 m haben können, während
bei den nach
Riga fahrenden
Schiffen nur ein Tiefgang von etwa 3 m stattfinden kann. - Dünamünde
verdankt seinen Ursprung einem hier 1201 vom
Bischof
Albert gegründeten Cistercienserkloster und dem
Schloß, welches auf der andern Seite des
Flusses die
Deutschen
Ritter
erbauten. Im
Nordischen
Krieg war Dünamünde
ein Zankapfel zwischen
Sachsen,
[* 6]
Schweden
[* 7] und
Russen. Im J. 1700 ward
es vom König
August II. von
Polen
¶
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erobert und Augustusburg genannt, 1701 wieder von den Schweden erobert, denen es die Russen abnahmen, in deren Besitz es nun blieb.