Duckwitz
,
Arnold, ehemaliger deutscher Reichsminister, geb. zu
Bremen,
[* 3] widmete sich dem Kaufmannsstand, brachte
mehrere Jahre in
England und den
Niederlanden zu und ließ sich 1829 in seiner Vaterstadt nieder, um die
er sich namentlich durch die Verbesserung der Weserschiffahrt und Einführung der
Dampfschiffahrt
Verdienste erwarb. Der
Idee
einer deutschen Zolleinheit suchte er Eingang zu verschaffen durch die
Schrift Ȇber das
Verhältnis der freien Hansestadt
Bremen zum
Deutschen
Zollverein«
(Brem. 1837). Seit 1841 Mitglied des
Bremer
Senats, brachte er 1845 mit
Hannover
[* 4] Verträge über Anlegung einer
Eisenbahn zwischen
Hannover und
Bremen und über die Schiffbarmachung der
Weser unterhalb
Bremen
für Seeschiffe zu stande, während gleichzeitig die
Verhandlungen über eine
Verbindung zwischen dem
Zollverein und den Nordseestaaten
begannen, die Anfang April 1847 zum
Abschluß eines
Handels- und Schiffahrtsbundes führten, der aber nicht
zur Ausführung kam. In betreff des letztern veröffentlichte Duckwitz
die
Schrift »Der deutsche
Handels- und Schiffahrtsbund«
(Brem.
1847). Auf Duckwitz'
Anregung erfolgte
auch die Herstellung einer deutsch-amerikanischen Dampfschiffahrtslinie, wie
er denn auch im Frühjahr 1847 mit der amerikanischen Postverwaltung einen günstigen
Vertrag abschloß. Im März 1848 wurde
Duckwitz
zum
Vorparlament und hier in den
Fünfzigerausschuß gewählt.
Als Kommissar Bremens bei der Beratung über die deutschen Handelsverhältnisse schrieb er ein »Memorandum, die Zoll- und Handelsverfassung Deutschlands [* 5] betreffend« (Brem. 1848), erhielt hierauf die Berufung zum Reichsminister des Handels und übernahm auch die Leitung der deutschen Marineangelegenheiten. Seinem Eifer gelang die Errichtung einer deutschen Kriegsmarine, über die er die Schrift »Über die Gründung der deutschen Kriegsmarine« (Brem. 1849) herausgab. Im Mai 1849 kehrte er in seine Vaterstadt zurück; ward hier wiederum Senator und fungierte 1857-64 und 1866-70 als Bürgermeister von Bremen. Der 1856 zwischen Bremen und dem Zollverein abgeschlossene Handelsvertrag war vornehmlich sein Werk. Er starb
Vgl. seine »Denkwürdigkeiten aus meinem öffentlichen Leben, 1841 bis 1866« (Brem. 1877).