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Nfchingis-Ehan, richtiger Tschinggis- Chan, eigentlich Temudschin, berühmter mongol. Eroberer, geb. 1162 am Onon, war der Sohn des mongol. Hordenführers Iisugei Baghatur, der über ungefähr 40000 Familien gebot und dem Tatarchan der östl. Tatarei zmsbar war. Als er 13 I. alt war, starb sein Vater, und nun führte die Mutter die Regentschaft.^ Die Oberhäupter der unterworfenen Stämme versuchten zwar sich freizumachen, wur- den jedoch von D.s Mutter unterworfen.
Bald darauf schlug Dschodhpur
die Taidschut und legte durch diesen
Sieg den
Grund zu seiner künstigen Macht. 1196 setzte er Wang-Chan,
das Oberhaupt der Kera'i't, der durch seine
Brüder den
Thron
[* 3] verloren hatte, wieder in seine Zerrschaft
ein. In der Folge jedoch schloß sich Wang-Chan den Feinden D.s an; es kam zum
Kriege zwischen beiden, und in einer
Schlacht
(1202) verlor Wang-Chan mehr als 40000 Mann und auf der Flucht das Leben. Der
Sieg über Tajan, den Chan der naimanschen
Tataren,
am Amurssusse 1203 sicherte Dschodhpur
die Oberherrschaft über einen großen
Teil der Mongolei und den
Besitz
der Hauptstadt Karakorum.
Nachdem Dschodhpur
zu Anfang 1206 von den unterworfenen Horden zum Chakan oder Fürst der Fürsten ausgerufen worden
war, ward das 8and der höher gebildeten
Uiguren, im Mittelpunkte der
Tata- rei, unterjocht, und war nun
Herr des größten
Teils der
Tatarei. Zugleich nahm er auf
Grund der Prophezeiung eines Sckamanen, die ihm die Welt- herrschast
verhieß, den
Namen Dschodhpur
an.
Bald darauf begann er 1209 mit Hilfe der Kitan die Eroberung
Chinas. Nach sechsjährigem
Kriege wurde
dieHaupt- stadt Ien-king, nachmals
Pe-king, 1215 erobert und damit die Eroberung des nördl.
China,
[* 4] welches
damals unter der Dynastie
Kin stand, vollendet.
Die Ermordung der Gesandten D.s an den Chan Mohamcd ben-Tuküsch von Khowaresm (das heu- üge Chiwa) durch diesen selbst
veranlaßte 1216 den
Angriff auf
Turkestan mit einem
Heere von 700000 Mann. Die
Städte
Buchara, Samarkand
und Chiwa wurden erstürmt und verbrannt, und mehr als 200000
Menschen kamen dabei um, darunter Chan Mohamed ben-Tuküsch
selbst. Dabei fand auch die kostbare
Bibliothek von
Buchara 1220 ihren Untergang.
In den nächsten Jahren dehnte Dschodhpur
seine Herrschast
bis Valch und Herat sowie an die Ufer des
Dnjepr aus, nachdem die
Russen am
Flusse Kalla, jetzt Kalmius
im Gouvernement Iekaterinoslaw, 1223 durch seinen Sohn Tschutschin eine große
Niederlage erlitten hatten. 1225 zog er gegen
den König von Si-Hia oder
Tangut durch die Wüste Gobi und vernichtete in einer
Schlacht auf dem ge- frorenen See
Kuku-nor
das feindliche
Heer, das 500000 Mann gezählt haben soll.
Bald wurde auch die Hauptstadt von
Tangut erobert
und verwüstet. Mit neuen Eroberungsplänen beschäftigt, starb Dschodhpur
nachdem er das
Reich unter seine vier
Söhne
geteilt hatte. Er wurde mit großer Pracht zu
Tangut begraben. Das einzige jetzt be- kannte
Denkmal D.s ist
eine in den Ruinen von
Nertschinsk aufgefundene Granittafel mit einer mongolischen, von Schmidt in
Petersburg
[* 5] und später von
Dordshi Vansarow erklärten
Inschrift. -
Vgl. Ssanang-Ssetsen, Geschichte der Ostmongo- len (übersetzt von I. I. Schmidt, Petersb. 1829): D'Ohsson, lliiztoiro ä63 NouZolg) ä6Mi3 Is^nin- (4 Bde., Haag [* 6] u. Amsterd. 1834-35);
Erdmann, Temudschin der Unerschütterliche (Lpz. 1862): De la Croix, Hi8toir6 äß (-1i6HFnj?(ckkm (Par. 1710); Howorth, Iliätoi^ ol t1i6 ^loiiAolij li oin Ui6 9^ to tiis 19^ Century, Bd. 1 (Lond. 1876).
Dschinn (arab.), eine Gattung von
Teufeln, im weitern
Sinne Dämon, namentlich den
Menschen feindlicher, auch als
Beiname von
Personen zur Bezeichnung listigen Wesens. Die Dschodhpur
sind die türk.
Wüstengenien der arab. Sage, die aber auch z. B. die Schlösser
Jemens erbaut haben sollen (sie er- richteten auf Salomos Geheiß den
Palast der Königin von Saba, auch die Schlösser von
Perse- polis und Palmyra). Die Irrsinnigen gelten als von Dschodhpur
besessen. -
Vgl. Wellhausen, Reste arab. Heidentums (Berl. 1887).
lsina. Dfchinni, Djenne, Stadt in Afrika, [* 7] s. Mas- Dfchipefluß, in Deutsch-Ostafrita, s. Pangani. Dschipesee, See in Deutsch-Ostafrika, südlich vom Kilima-Ndscharo-Gebirge, 730 m u.d.M., 16 km lang und 5 km breit. Sein Wasser ist wohl- schmeckend, aber von ockergelber Färdu^. AmOst- uscr erheben sich einige Hügelreihcn, die in eine wasserlose Wüste übergehen. Die Westseite bedeckt roter Lehmboden. Das Nordende biegt gegen W. in einen breiten Sumpf von Papyrusstauden um, dem nach W. der Ruvu, ein Hauptarm des Pangani (s. d.) entströmt. Als Zufluß erhält er von N. den klar stießenden Lumi, welcher im Kilima-Ndscharo- Gebirge entspringt. Dschirdscheh, Stadt in Ägypten, [* 8] s. Girgeh. Dfchisak.
1)
Kreis
[* 9] im nördl. Tcil des russ.- centralasiat. Gebietes Samartand,
hat 29 375,i 13000 Kibitken mit 65000 E. - 2) Kreisstadt im
Kreis Dschodhpur
, nordöstlich von Samarkand, hat (1885) 21800 E., früher
eine bucharische Festung,
[* 10] die von den
Russen eingenommen wurde. Dschisjeh (arab., i.
Kopfsteuer), s. Charädsch. Dfchiti-Schahar, s. Ietti-schahr Dfchjeng,
Negerstamm, s.
Dinka. Dfchodhpur (engl. Iodhpur, Ioudpore) oder
Marwar.
1) Staat, der arößte von den admi- nistrativ zu der Präsidentschaft Bombay [* 11] gehörenden, dem indobrit. Reiche tributären Schutzstaaten dec Radschputen, im westl. Radschputana, hat aus 84800 cilcm (1891) 2524030 E. (1881 waren unter 1750403 E. 1421891 Hindu, 155 802 Moham- medaner, 172404 Dschain, 207 Christen). Der süd- westwärts fließende Luni bildet die Grenze zwischen dem dürren, sandigen Nordwesten und dem teils steinigen, teils fruchtbaren Südosten.
Gegen
Osten erhebt sich das Land in der Arawalikette zu 1040 -1390 in Höhe. Der
Süden ist ebenfalls gebirgig,
und im Westen scheidet ein Gebirgszug die Wüste
Thar in einen größern östl. und einen kleinern westl.
Teil. Die
Temperatur,
im
Sommer sehr hoch, sinkt im Winter mitunter unter den Gefrierpunkt, das
Klima
[* 12] ist im allgemeinen gesund. Dschodhpur
hat Getreide-
und Baumwollbau sowie Aufzucht von Kamelen,
Pferden,
Büffeln und Rindvieh, Fabrikation von Baumwollzeugen,
Waffen,
[* 13] Leder-,
Glas-und Drechs- lerwaren (die Elfenbeindrechslerei D.s ist berühmt): auch kommen schöner Marmor,
Eisen,
[* 14] Blei
[* 15] und
Alaun
[* 16] vor. Nur
der Handel mit
Salz,
[* 17] das aus dem
Boden, meist aber aus Seen, namentlich dem zum
Teil
zu D. gehörenden großen
Sambharsee, gewonnen wird, ist von Bedeutung. Von den
Be- wohnern sind fünf Achtel Dschat (s. d.), zwei
Acktel Radschputen, der Rest
Mina, Tscharan und Vhil. Die Landessprache ist das Marwari, eine dem
Hindi verwandte Mundart.
- Der Landesherr mit dem
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