Drusenfluh
(Kt. Graubünden,
Bez. Unter
Landquart). 2829 und 2828 m. Mächtige Felsmauer, in der Gruppe des
Rätikon; zieht in sö.
Richtung vom
Schweizerthor zum
Drusenthor. Die Drusenfluh
bietet ein schönes und charakteristisches Beispiel für die orographischen
Formen des gesamten
Rätikons: auf dem
Rücken eine Hochfläche, nach S. senkrecht abfallende Felswände
und nach N. etwas weniger steile, obwohl immer noch schwierig zu erkletternde Hänge. Es ist dies die sog. Pultform, die
sich namentlich bei einem Querschnitt durch den Bergstock deutlich hervorhebt.
Die
S.-Wand der Drusenfluh
ist eine der grossartigsten Felswände der Schweizer
Alpen und steht kaum den
mächtigen
Wänden der Tiroler Dolomiten nach. Sie hebt sich als weisse und glänzende Kalkmauer unmittelbar aus den grünen
Alpweiden des
Prätigau empor und bietet namentlich bei Sonnenuntergang, wenn sie von den letzten Strahlen der scheidenden
Sonne mit grellem
Rot übergossen wird, einen märchenhaft schönen Anblick. Anders der N.-Hang, der in
eine Reihe von Felsbändern und -vorsprüngen mit dazwischen eingeschnittenen Nischen und
Tobeln gegliedert erscheint.
Die bedeutendste dieser Furchen ist der sogen.
Thiergarten, der sich nach oben stark einengt, sehr steil wird und auf dem
Kamm selbst in die tiefe
Scharte des Eisjöchel (mit kleinem
Gletscher) übergeht. Von diesem Eisjöchel
wird die ganze
Mauer in zwei Hälften geteilt, deren eine, der nw. Abschnitt, in 2829 m gipfelt, während die in Türme und
Nadeln zerschnittene andere, der sö. Abschnitt, den Namen der
«Drei Türme» trägt und mit 2828 m
Höhe nur um einen Meter
hinter dem höchsten Punkt zurückbleibt. Diese
Drei Türme sind weit leichter zu ersteigen als der eigentliche Gipfel der
viel bewunderten, aber nur wenig besuchten Drusenfluh.
Die Touristen ziehen ihr die leichtere Besteigung der
Scesaplana und
Sulzfluh vor.