Drogheda
(spr. dróh-da), Seestadt in der irischen
Provinz
Leinster, 5 km oberhalb der Mündung des durch
Fort
Richmond
verteidigten
Flusses
Boyne, auf welchem
Schiffe
[* 2] von 5 m Tiefgang bis an die
Kais der Stadt gelangen können, und den ein 29 m
hoher Eisenbahnviadukt überspannt. Die auf dem hohen Nordufer gelegene Stadt ist hübsch gebaut, die
Vorstädte aber sind ärmlich. Drogheda
hat 7
Kirchen, 7 Klöster, eine Lateinschule, ein
Rathaus, Gefängnis, eine Leinwandbörse,
ein
Theater
[* 3] und
Kasernen und wird durch eine
Wasserleitung
[* 4] täglich mit 4 Mill.
Lit. Trinkwasser versehen.
Die
Bevölkerung
[* 5] zählte 1881: 12,297 Einw. (1851 noch 16,925). Drogheda
hat 3 Flachsspinnereien,
eine große Baumwollfabrik, Maschinenbauanstalten, Salzsiedereien,
Gerbereien und Seifensiedereien. Der
Handel, namentlich
mit
Liverpool,
[* 6] ist lebhaft. Zum
Hafen gehörten 1884: 42 Seeschiffe von 5206
Ton.
Gehalt und 62 Fischerboote. Im J. 1884 liefen 664
Schiffe
von 144,216 T. ein.
Wert der Einfuhr aus dem
Ausland 12,338 Pfd. Sterl. -
Drogheda
ist einer der ältesten
Orte
Irlands und war Sitz eines mächtigen
Klosters, das die
Tradition auf St.
Patrick, den
Apostel des
Landes, zurückführt.
Cromwell nahm Drogheda
1649 und ließ die Einwohner zum Teil niedermachen, zum
Teil nach
Amerika
[* 7] schaffen. In der
Nähe 1690
Sieg
Wilhelms III. über
Jakob II., zu dessen Andenken an dem
Boyne aus
einem mächtigen
Felsen ein 46 m hoher
Obelisk errichtet ward.
Vgl. d'Alton, The history of Drogheda
(Dublin
[* 8] 1844, 2 Bde.).