Drenteln
,
Alexander Romanowitsch, russ. Staatsmann, geb. 1820 zu
Kiew,
[* 2] trat 1838 in die
Armee, ward schon 1850 Oberst, 1859
Generalmajor, 1865
Generalleutnant
und 1867 Generaladjutant und
Gehilfe des
Präsidenten des
Komitees zur Reorganisation der
Truppen. Nach längerm
Aufenthalt in
Berlin,
[* 3] wo er der
Botschaft als Militärattache beigegeben war, ward er 1872 zum
Kommandanten des
Kiewer Militärbezirks
und beim
Ausbruch des russisch-türkischen
Kriegs 1877 zum
Kommandanten aller
Truppen im
Rücken der
aktiven
Armee ernannt. Er
hatte als solcher den Oberbefehl über die in
Rumänien
[* 4] sich sammelnde russische Reservearmee und die
Oberaufsicht über alle Militärverbindungen der Operationsarmee mit dem Sitz in
Bukarest.
[* 5] Im
September 1878 wurde er nach
Rußland zurückberufen,
um an
Stelle des ermordeten
Generals Mesenzew die
Direktion der sogen. »dritten Abteilung«
in der
Geheimen
Kanzlei des
Kaisers, d. h. die Leitung der hohen
Polizei des russischen
Reichs, zu übernehmen,
und zugleich zum
Chef der Gendarmerie ernannt Auch auf ihn wurde als er in einem geschlossenen
Wagen
durch die Stadt fuhr, von einem
Nihilisten, Mirski, ein
Attentat versucht; doch blieb Drenteln
unverletzt. Der
Mörder wurde erst
im Juli d. J. in
Taganrog ergriffen. Im Mai 1880 erhielt Drenteln
, inzwischen zum Mitglied des
Reichsrats ernannt,
den
Posten eines
Generalgouverneurs von
Odessa;
[* 6] Anfang 1881 wurde er zum
Generalgouverneur von
Kiew ernannt.