Draisine
(fälschlich gesprochen: drä-), ursprünglich Laufmaschine genannt, eine vom großherzoglich bad. Forstmeister Karl von Drais, Freiherrn von Sauerbronn, geb. 1784, gest. 1851, im J. 1817 in Mannheim [* 2] erfundene, von dem Engländer Knight verbesserte Maschine [* 3] zum Selbstfahren mit zwei hintereinander befindlichen Rädern, zwischen welchen als Sitz ein Sattel nebst Bügel zum Aufstemmen der Arme angebracht war. Die Fortbewegung erfolgte, indem der Fahrende seine Füße abwechselnd gegen die Erde stieß.
Auf ebenen Wegen konnten auf diese
Weise 7–8 km in der
Stunde zurückgelegt werden, doch war dabei die Anstrengung des Fahrenden
größer, als wenn er die gleiche Entfernung laufend zurückgelegt hätte, weshalb die Erfindung bald in Vergessenheit geriet.
Später wurden auch mit Kurbeln und Zahnrädern versehene Fahrmaschinen als Draisine
bezeichnet.
In neuerer Zeit hat die der Draisine
zu
Grunde liegende Idee in dem aus
Amerika
[* 4] herübergekommenen
Velociped
[* 5] (s. d.) eine neue Gestalt
gewonnen. Ein von der eigentlichen Draisine
verschiedenes, aber nach ihr benanntes Fahrzeug zur Fortbewegung durch
Muskelkraft wird jetzt auf Eisenbahnen zum
Befahren kürzerer
Strecken benutzt. (S.
Betriebsmittel der Eisenbahnen,
Bd. 2, S. 906a, und die
[* 1]
Fig. 9 auf der
dazu gehörigen Taf. II.) Dampfdraisinen
nennt man durch
Dampf
[* 6] betriebene Fahrzeuge, welche aus einer Art kleiner
Lokomotive
[* 7] mit
Tender und einem Personencoupe bestehen.