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Dohm
von
Melanchthon bis Schleiermacher (Lpz. 1842);
Gaß, Geschichte der protestantischen Dohm
(4 Bde.,
Berl. 1854-67);
Frank, Geschichte der prot.
Theologie (3 Bde., Lpz. 1862-75);
Heppe, Dohm
des deutschen
Protestantismus im 16. Jahrh. (3 Bde.,
Gotha
[* 3] 1857);
Schweizer, Die prot. Centraldogmen in ihrer Entwickelung innerhalb der reform.
Kirche (2 Bde.,
Zür. 1854-56);
Schwarz, Zur Geschichte der neuesten
Theologie (Lpz. 1856; 4. Aufl. 1869). (S. Dogmengeschichte.) Dogmatĭker,
Anhänger des dogmatischen
Verfahrens,
Vertreter des Dogmatismus (s. Dogma); auch
Lehrer oder Darsteller der Dogmatik (s. d.).
Dogmātisch, Dogmatismus, s. Dogma.
Dogmengeschichte, die wissenschaftliche Darlegung des geschichtlichen Entwicklungsganges der christl. Glaubenslehre. Das einheitliche Princip dieser Entwicklung ist das religiöse Princip des Christentums, oder die christl. Heilsidee, wie dieselbe allmählich in der Kirche erkannt und zum Teil unter langen Schwankungen und innern Kämpfen lehrhaft ausgeprägt worden ist. Die einzelnen Momente der christl. Heilsidee, in einzelnen lehrhaften Aussagen niedergelegt, sind die Dogmen, zu deren Entstehung immer zwei Momente zusammenwirkten, das unmittelbare religiöse Bewußtsein als solches oder die eigentümliche Grundbestimmtheit der Frömmigkeit in irgendeiner bestimmten Beziehung, und die von der jedesmaligen Weltanschauung mehr oder minder abhängige Reflexion [* 4] über die im unmittelbaren Bewußtsein als solchem enthaltene religiöse Erfahrung.
Die Veränderung und Fortbildung der Dogmen ist daher einerseits durch die innere
Entwicklung des religiösen
Erfahrungsgehalts als solchen, andererseits durch die Gesamtentwicklung der geistigen
Bildung einer Zeit überhaupt und des
philos.
Denkens insbesondere bedingt.
Da aber auch in einer und derselben Zeit verschiedene geistige
Richtungen und wissenschaftliche
Bildungsstufen nebeneinander bestehen, muß die Dohm
auch die Mannigfaltigkeit nebeneinander geltend gemachter dogmatischer
Anschauungen, namentlich sofern sie von verschiedenen Teilkirchen und Sekten ausgebildet worden sind, entwickeln.
Während die Dohm
früher nur beiläufig in der Dogmatik und besonders in der
Kirchengeschichte abgehandelt wurde, ward sie
in neuerer Zeit eine selbständige Wissenschaft. Sie ist vorzugsweise von
Protestanten bearbeitet worden; dagegen hat sie
in der kath.
Kirche, weil diese in der Dohm
die Einheit des
Glaubens gefährdet sieht, keine Berechtigung.
Nachdem durch Ernesti, Semler,
Beck u. a. die
Bahn gebrochen war, unternahm die Bearbeitung derselben in größerer Ausführlichkeit
zuerst Münscher im Handbuch der christlichen Dohm
(4 Bde.,
Marb. 1797-1809). Hatte dieses Werk die kritische Prüfung und Sichtung des
Stoffs zum Hauptzwecke, so versuchte
Baumgarten-Crusius in seinem Lehrbuch der christlichen Dohm
(2 Bde.,
Jena
[* 5] 1831-32) und in seinem Kompendium der christlichen Dohm
, Abteil. 1 (Lpz.
1840), den
Stoss zu einer gegliederten Einheit zu verarbeiten.
Außerdem sind zu nennen die Lehrbücher von Mimscher Warb. 1811; 3. Aufl. von Neudecker,
Cass. 1838), Engelhardt (2 Bde., Neustadt
[* 6]
a. d. A. 1839),
Hagenbach (2 Bde., Lpz. 1840-41; 6. Aufl.
von Bemath 1888), F. C. Meier (Gießen
[* 7] 1840; 2. Aufl. 1854),
Thomasius (2 Bde.,
Erlangen
[* 8] 1874-76; 2. Aufl. 1885-89) und vor
allen von
J. C.
Baur (Stuttg. 1846; 3. Aufl., Lpz.
1867), Fr.
Nitzsch (Bd. 1, Berl. 1870), A.
Harnack (3 Bde., 2. Aufl., Freiburg
[* 9] 1888-90),
dessen Grundriß (2. Aufl., ebd. 1893), der Leitfaden von Loofs (3. Aufl.,
Halle
[* 10] 1893) sowie Gieselers Dohm
(Bd. 6 vom Lehrbuch
der
Kirchengeschichte, hg. von Redepenning,
Bonn
[* 11] 1855); ferner Neander (Theol. Vorlesungen, Abteil. 1, hg. von Jacobi, 2 Bde.,
Berl. 1857), J. C.
Baur (Vorlesungen über christliche Dohm
, hg. von F. F.
Baur, 3 Bde., Lpz. 1865-67) und
Landerer (neueste Dohm
von Semler bis auf die Gegenwart, hg. von Zeller, Heilbronn
[* 12] 1881). Dognácska (spr.
dógnahtschka),
Groß-Gemeinde im Stuhlbezirk
Bogsán des ungar.
Komitats Krassó-Szörény, an einem rechtsseitigen Nebenflüßchen
des Karas, südöstlich von Resiczabanya, hat (1890) 3498 E. (2149 Rumänen, 1215 Deutsche),
[* 13] Post,
Bergbau
[* 14] auf Kupfer,
[* 15]
Zink,
Blei,
[* 16]
Eisen
[* 17] und
Silber, Marmorbrüche, Eisenhämmer und
Hüttenwerke.
Dohle (Kanal), [* 18] s. Durchlaß. Dohle, eine zur Familie der Rabenvögel (Corvidae) gehörige Vogelart, welche im System den Namen Dohlenrabe (Monedula turrium Bschm.) führt und unter den deutschen Rabenarten die kleinste ist, da sie kaum die Größe einer Taube und etwa eine Länge von 21 cm hat. Sie unterscheidet sich von den andern Raben durch den kurzen, starken, oben wenig gebogenen Schnabel, ist schwarz, am Unterleibe schwarzgrau, am Oberhalse aschgrau und am Grunde des Halses beiderseits mit einem weißgrauen Flecken gezeichnet.
Die Dohm
finden sich in Europa
[* 19] und
Asien
[* 20] häufig, wo sie gesellschaftlich nisten und besonders gern auf
Türmen und andern hohen
Gebäuden wohnen. Sie wandern im Spätherbst nach
Süden und kehren zeitig im
Frühjahr wieder. Sie lernen einzelne Worte vernehmlich
nachsprechen, auch die
Töne mancher andern
Tiere nachahmen, und nützen vielfach durch die Vertilgung
von
Insekten,
[* 21] Insektenlarven, nackten Schnecken,
[* 22] Feldmäusen u. dgl.,
welche ihnen zur Nahrung dienen. Die gezähmten Dohm
haben mit
Raben, Elstern und Hähern die Gewohnheit, glänzende Sachen
wegzutragen und zu verstecken, gemein.
Die 4-5
Eier
[* 23] der Dohm
sind blaugrünlich, schwarzbraun und aschgrau getüpfelt. Die Nestjungen ähneln
im
Geschmacke jungen
Tauben.
[* 24] Döhlen, Dorf in der
Amtshauptmannschaft
Dresden-Altstadt der sächs. Kreishauptmannschaft
Dresden,
[* 25] 1 km
im
SW. von Potschavpel, im Plauenschen
Grunde, Mittelpunkt des großen Steinkohlenbergbaues im Plauenschen
Grunde, hat (1890) 2948 (1531
männl., 1417 weibl.) E., darunter 240 Katholiken,
Amtsgericht (Landgericht
Dresden); Gußstahlfabrik (564
Arbeiter, 20 Dampfkessel),
[* 26]
Glashütte (583
Arbeiter), ferner Fabrikation von
Chemikalien,
Maschinen, Chamotte- und
Thonwaren,
[* 27] feuerfesten
Holzes (Hylolith) und
Spirituosen.
Die
Güter Dohm
mit Zaukeroda und Weißig sind vom
Staate angekauft. Unter Zaukeroda beginnt der zur
Ableitung der Grubenwässer
des königl. Steinkohlenwerks dienende, bei Brießnitz in die
Elbe mündende, 1817-36 mit einem Aufwand
von 466218 Thlr. erbaute, 5864 m lange Elbstollen. Dohlenrabe, s. Dohle.
Dohm
,
Christian Wilhelm von, Staatsmann und
Historiker, geb. zu Lemgo, war kurze Zeit Hofmeister der
Söhne des Prinzen
Ferdinand von
Preußen,
[* 28] gab dann in Göttingen
[* 29] zusammen mit
Boie das «Deutsche Museum» heraus, zu welchem
er auch später, als er die Mitredaktion
¶
Quellen, Literatur
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
---|---|---|---|---|
6.796 | Fürstenbund | Dohm | Über den deutschen F. | (Berl. 1785) |
51.61 | Abrahamiten | Dohm | Denkwürdigkeiten meiner Zeit | (2 Bde., Lemgo 1815) |
5.26 | Dohm | Gronau | C. W. v. D. nach seinem Wollen und Handeln | (Lemgo 1824) |
6.625 | Frauenfrage | Hedwig Dohm | Der Frauen Natur und Recht | (das. 1876) |
61.688 | Mauvillon | "Physiokratische Briefe an Dohm" | (Braunschw. 1781) | |
5.27 | Dohm | "Ein Schuß ins Schwarze" | (1878) | |
5.26 | Dohm | "Der Jesuitismus im Hausstand" | (Berl. 1873) | |
5.26 | Dohm | "Sekundenbilder. Ungereimte Chronik" | (das. 1880) | |
11.367 | Mauvillon | "Physiokratische Briefe an Dohm" | (Braunschw. 1780) | |
5.26 | Dohm | Schwank | "Ihr Retter" | (das. 1862) |
5.26 | Dohm | "Der Trojanische Krieg" | (Berl. 1864) | |
15.98 | Spanische Litteratur | Dohm | Die spanische Nationallitteratur | (das. 1867) |
5.26 | Dohm | "Über den deutschen Fürstenbund" | (1785) | |
5.27 | Dohm | "Vom Stamm der Asra" | (1876) | |
5.27 | Dohm | "Der Frauen Natur und Recht" | (das. 1876) | |
5.27 | Dohm | "Die wissenschaftliche Emanzipation der Frau" | (das. 1874) | |
5.26 | Dohm | "Komm her!" | (das. 1864) | |
9.167 | Japán | Kämpfer | Geschichte und Beschreibung von J. | (hrsg. von Dohm, Lemgo 1777-1779, 2 Bde.) |
5.27 | Dohm | "Der Seelenretter" | (1876) | |
5.26 | Dohm | Von seinen Übersetzungen aus dem Französischen und Spanischen seien | "Lafontaines Fabeln" | (Berl. 1876 bis 1877, mit Illustrationen von Doré) |
13.379 | Preußen | "Mémoires de Brandebourg" | Friedrichs d. Gr., die Memoiren des Grafen Dohna, der Markgräfin Wilhelmine von Baireuth, von Pöllnitz, Dohm, Mitchell (Lond. 1850, 2 Bde.) | |
5.26 | Dohm | "Denkwürdigkeiten meiner Zeit, oder Beiträge zur Geschichte vom letzten Viertel des 18. und vom Anfang des 19. Jahrhunderts" | (Lemgo 1814-19, 5 Bde.) | |
5.26 | Dohm | "Das deutsche Museum", erhielt 1776 eine Professur der Finanzwissenschaft und Statistik am Carolinum in Braunschweig, wo er seine "Materialien zur Statistik und neuesten Staatengeschichte" | (Lemgo 1777-85, 5 Lfgn.) | |
3.154 | Boie | "Musenalmanach" wurde bald das Organ jenes Kreises von Jünglingen, die, unter dem Namen des "Hainbundes" | vereinigt, die Epoche einer neuen volkstümlichen Poesie herbeiführen halfen (s. Göttinger Dichterbund). "Musenalmanachs" zurückgetreten, gründete er das "Deutsche Museum", welches er 1776-77 mit Dohm, 1778-91 allein, (von 1789 an u. d. T.: "Neues deutsches Museum |
24 Quellen wurden gefunden. Anzahl Quellen auf 30 begrenzen.