Dielsdorf.
Bezirk des Kantons Zürich.
Fläche 15790 ha. Umfasst den NW.-Abschnitt des Kantons und zählt folgende 25 politische
Gemeinden:
Affoltern bei Zürich,
Bachs,
Boppelsen,
Buchs,
Dällikon,
Dänikon, Dielsdorf
,
Hüttikon,
Neerach, Niederglatt,
Niederhasli,
Niederweningen,
Oberglatt,
Oberweningen,
Otelfingen,
Raat,
Regensberg,
Regensdorf,
Rümlang,
Schleinikon,
Schöfflisdorf,
Stadel,
Steinmaur,
Weiach und
Windlach. 16 Kirchgemeinden Affoltern,
Bachs,
Buchs,
Dällikon (mit
Dänikon), Dielsdorf
,
Niederhasli (mit
Oberhasli),
Niederweningen, Oberglatt,
Otelfingen (mit
Boppelsen und
Hüttikon),
Regensberg,
Regensdorf,
Rümlang,
Schöfflisdorf (mit
Oberweningen
und
Schleinikon),
Stadel (mit
Raat und
Windlach),
Steinmaur (mit
Neerach) und
Weiach.
Am 13933 Ew., wovon 12700 Reformierte, 1221 Katholiken und 7
Juden. Auf den km2 entfallen 89 Ew.;
die Bevölkerungsdichte ist somit im Bezirk Dielsdorf
eine geringere als im übrigen Gebiet des Kantons, wo sie im Mittel 261 Ew.
beträgt. Immerhin hat sich im Bezirk Dielsdorf
seit 1888 eine Zunahme der Bevölkerung von 3,2% (im
ganzen Kanton von 27,4%) ergeben.
In geologischer Beziehung weicht der Bezirk Dielsdorf
insofern vom Bodenbau des übrigen Kantons ab, als er dessen einzige
jurassische Kette, die
Lägern, in sich begreift, die von Baden
aus nach O. zieht und bei Dielsdorf
unter die überall sonst vorherrschende
Molasse taucht. (Vergl. den Art.
Lägern). Der
Lägern parallel am N.-Fuss das
Wehnthal, am S.-Fuss das
Furtthal, beide von derselben
charakteristischen Gestalt: breite Thalböden, die in keinem Verhältnis stehen zu den sie entwässernden kleinen heutigen
Wasserläufen, der
Surb und dem
Furtbach. Die Wasserscheide zwischen
Limmat und
Furtbach bildet der Molasserücken
des
Altbergs. N. vom
Wehnthal die weiten Tafeln der
Egg, des
Stadlerbergs und
Sanzenbergs, die alle eine harte Kappe von Glazialschottern
tragen u. zuerst steil abfallen, nach unten aber sich allmählich verflachen. Im O. greift der Bezirk noch bis über das
rechte Ufer der
Glatt hinüber.
Boden im Allgemeinen, besonders in den weiten Thälern und auf den ebenen
¶
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Hügelrücken, dem Anbau günstig; mit Wald bestanden sind die Molasserücken und die Rücken der Tafelberge, wie auch der steile und warme Kalkkamm der Lägern.
Der Boden verteilt sich auf:
ha | |
---|---|
Reben | 566 |
Wiesen | 5567 |
Wälder | 4667 |
Aecker | 3506 |
Sumpfland | 1083 |
Der grösste Teil der Aecker wird mit Getreide bebaut. Wichtig ist auch die Viehzucht; man zählte
1876 | 1886 | 1896 | 1901 | |
---|---|---|---|---|
Hornvieh | 7245 | 7479 | 8069 | 8654 |
Pferde | 306 | 247 | 319 | 381 |
Schweine | 3407 | 3315 | 4155 | 3526 |
Schafe | 20 | 121 | 31 | 23 |
Ziegen | 1855 | 1894 | 1791 | 1564 |
Bienenstöcke | 1229 | 1553 | 1671 | 1684 |
Die industrielle Tätigkeit hat dagegen im Bezirk Dielsdorf
noch keine grosse Bedeutung erlangt, indem
er heute blos 12 dem eidgenössischen Fabrikgesetz unterstellte Betriebe zählt. Dies hängt allem Anscheine nach mit dem
Fehlen von wichtigen Verkehrsstrassen zusammen. Die beiden grossen Linien Zürich-Schaffhausen und Winterthur-Waldshut schneiden
den Bezirk nur an seiner Peripherie; die Linien im Bezirk selbst, Oerlikon-Seebach-Wettingen, Bülach-Baden
und Oberglatt-Niederweningen, sind blosse Lokalbahnen. Strassen: Surbthal (Wehnthal), Baden-Bülach und Regensdorf-Kaiserstuhl.
Von gemeinnützigen Anstalten sind zu nennen die Gemeinnützige Gesellschaft, die Sparkasse und ein Bezirksspital, sowie
die Anstalt für schwachsinnige Kinder in Regensberg.