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zu einer Familie zusammenfaßt, lassen sich Deutsch, Englisch, Dänisch u. s. w. auch als Mundarten der- selben bezeichnen;
und es ist z. B. ganz einerlei, od man die slaw. Sprachen so nennt oder als Mund- arten bezeichnet.
Das letztere kann man
sehr wohl, da sie sich sprachlich näher stehen als z. B. Platt- ^ deutsch
und Hochdeutsch, sodaß man diese beiden auch verschiedene
Sprachen nennen könnte. Es läßt ! sich somit eine genaue Definition
von Dialog
oder Mund- arl nicht geben, man wird nur im allgemeinen sagen tonnen, Dialog seien die Sprachversckiedenheiten
eines sich als einheitlich fühlenden und so betrachteten
Volks, .hat ein solches
Volk eine allgemein
an- genommene Schriftsprache ausgebildet,
die ge- i wohnlich so entsteht, daß ein einzelner Dialog
von allen Schreibenden angewendet
und von den Gebildeten ^ auch gesprochen wird, so gelangen die übrigen Dialog
z entweder gar nicht zu einer Litteratur,
oder wenn ! eine solche vorhanden war, wird sie aufgegeben. Wo eine Schriftsprache herrscht, verliert
die
Sprache
[* 3] des ! gemeinen
Mannes leicht die Fähigkeit zu höherm und feinerm Gedankenausdruck, und man empfindet sie in einem
gewissen Gegensatz zur Schriftsprache als etwas weniger Edles'. Die Dialog
erscheinen als > Patois (s. d.),
und man versteht deswegen auch in , der gewohnlichen Rede unter Dialog
zuweilen nur die lokale
Abweichung von der Schriftsprache. Es ist ! aber ein Vorurteil, daß der Dialog
an sich etwas ^ Gemeineres als die Schriftsprache
und aus dieser ! nur verderbt sei. Diese
Auffassung hat die neuere
Sprachwissenschaft beseitigt;
jede Mundart ist viel- mehr nach bestimmten erkennbaren Gesetzen aus einem ältern Zustande der Sprache heraus ent- wickelt und bildet ein notwendiges Glied [* 4] zur Er- ! tenntnis der Gesamtsprache eines Volks, weshalb in der neuern histor.
Grammatik die Dialektologie drücke
Dialog
und Mundart unterscheidet man bisweilen so, daß man unter Mundarten Sprachverschieden- > heiten einer Gesamtsprache
versteht, die nicht littera- , risch verwendet werden, unter Dialog
die schriftmähig früher oder gelegentlich noch
verwendeten;
die Unter- scheidung ist aber willkürlich, da es kaum eine Mund- art giebt, in der nicht gelegentlich auch geschrieben worden wäre. (S. Deutsche Mundarten.) [* 5] Dialektik lgrck.), ursprünglich die Kunst der Unterredung, wie sie von Sokrates und seinen Schü- lern geübt und zu einem regelrechten wissenschaft- lichen Verfahren gemeinschaftlicher Prüfung der Be- griffe und Verständigung über dieselben ausgebildet wurde;
daher (seit Plato) das methodische Verfahren mit Begriffen überhaupt, um deren wechselseitige Beziehungen klarzustellen.
Somit deckt sich bei
Plato Dialog
ungefähr mit
Logik (s. d.), nur
daß sie nicht, wie diese, bloß Regelndes
Verfahrens mit
Begriffen auf- stellt, sondern das
Verfahren selbst (das zur Ideen-
lehre führt) bedeutet.
Weil aber die SokratisckcUntcr- redungskunst bei den Nachfolgern vielfach zum bloßen
Spiel, zu einer
Fertigkeit, den andern durch
Ge- brauch scheinbar logischer Formen zu sachlich un- möglichen Folgerungen
zu führen, ausartete, er- hielt Dialog
in der Folgezeit fast den
Sinn von So- phistik (f.
Sophisten).
Bei Aristoteles nimmt sie eine Mittelstellung ein zwischen dieser und dem wissenschaftlichen Verfahren, sofern sie auf Wahr- ' heit zwar ausgeht und logischer Formen sich be- dient, aber nicht wie der strenge Beweis nur auf! bewiesene oder an sich gewisse Voraussetzungen, ^ sondern auf gemeinhin angenommene Meinungen > sich stützt und es daher höchstens zu wahrscheinlichen Schlüssen bringt.
Bei Kant heißt transcenden- tale Dialog
der
Teil der Vernunftkritik, der die Verwick- lungen entwirren soll,
in die das menschliche
Denken gerat, wenn es, ohne das sichere
Bewußtsein der Grenzen,
[* 6] die unserer Erkenntnis
gestellt sind, über das Weltganze zu spekulieren sich unterfängt.
Bei Kants Nachfolgern, namentlich bei
Hegel, heißt Dialog
oder
dialettische Methode das spekulative
Verfahren, das durch
Satz, Gegensatz und Überwindung des Gegensatzes zu höhern und höhern
Begriffen fort- schreitet.
Allgemeiner nennt man auch wohl so ein jedes Unternehmen, aus einem bloßen Begriffs- system die ganze Wirklichkeit der Dinge zu dedu- zieren, wie es die Absicht der Hegelschen war. Dialektologie lgrch.), Mundartenkunde, Mund- artenforschung, s. Dialekt. Dialemma (grch.), Unterbrechung, besonders bei Wechselfiebern die sieberfreie Zwischenzeit.
Diallag, ein braunes, graues oder schmutzig- grünes, in zuweilen mehrereZoll großen,
dicktafeligen Individuen ausgebildetes Mineral, das zur Gruppe des Pyrorcns ss. dialog
) gehört und, obschon es mit
dem eigentlichen
Augit
[* 7] isomorph (monoklin) ist, sich doch dadurch unterscheidet, daß es prismatisch nur unvoll- kommen, sebr
aufgezeichnet aber nach dem
Ortho- pinakoid spaltet, welcher
Fläche zugleich eine schalige Zusammensetzung entspricht.
Die vollkommenste Spaltungsfläche ist meist vertikal gestreift oder ge- fasert, dabei metallartig, oft schillernd, perlmutter- glänzend.
Mancher Dialog
enthält zahllose mikroskopische dunkelbraune Krystall-Lamellen und -Nüdelchen in seiner
Masse eingelagert.
Wie der
Augit hat der Dialog
die Fähigkeit, sich in faserige
Aggregate grüner
Horn- blende anzusetzen.
Die chem.Zusammensetzung
stimmt bis auf einen fast konstanten kleinen Wassergehalt wesentlich mit der des
Augits überein, auch
das Ver- halten vor dem Lötrohr
[* 8] und gegen Säuren ist das- selbe. Der Dialog
bildet einen wesentlichen Gemengteil des Gabbros
(s. d.) und verwandter Gesteine.
[* 9] Diallaggranulit, s.
Granulit. Diallele (grch.), s.
Zirkelschluß.
Dialog
(grcb., «Zwiegespräch»,
«Unterredung»),
die mündliche Unterredung zwischen mchrern Per- sonen, sodann auch ein litterar.
Werk in Gesprächs- form;
dialog
isieren, etwas in Gesprächsform einkleiden.
Der litterarische Dialog paßt besonders zur Entwicklung von Begriffen und zur Beleuchtung [* 10] be- stimntter Probleme.
Frage und Antwort müssen sich, vom Schriftsteller scheinbar unbeeinflußt, äußerlich und innerlich die Wage [* 11] halten.
Die Philosophen der Alten, besonders der Griechen, bedienten sich dieser Darstellung gern zur Mitteilung wissenschaft- licher Untersuchungen.
Der sog. ^okratische Dialog ist ein in Fragen und Antworten dergestalt einge- kleidetes Gespräch, daß der Befragte durch die Fra- gen bestimmt wird, die Vorstellungen selbst zu ent- wickeln, die der Frager in ihm hervorbringen will, und die philosophischen Dialog des Plato sind gleichsam pbilos.
Dramen, die diese Untersuchungsweise auf Gegenstände der Metaphysik anwenden.
Von den Neuern gebrauckten diese Form unter den Deutschen Erasmus von Rotterdam, [* 12] Hütten, [* 13] Hans Sachs, später Lessing, M. Mendelssohn, Engel, Herder, Klinger, A. G. Meißner, Iacobi, Schellmg, Solger, M. Meyr;
im tomischen und satirischen Dialog folgte Wieland mit Glück dem Muster Lucians.
Unter den Italienern haben sich Petrarca, Machiavelli, Gelli, Algarotti und G. Gozzi ausgezeichnet, bei ¶
Zum Duden
Nr. | Ergebnis | Dialog |
---|---|---|
1 | ****** | Di|a|log, der; -[e]s, -e [frz. dialogue < lat. dialogus < griech. diálogos, eigtl. = Gespräch, ... |
2 | ***** | Ost-West-Dia|log, der (Politik früher): die Probleme des Ost-West-Konflikts betreffender, dem Streben ... |
Quellen, Literatur
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
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57.181 | Französische Litteratur | "Gespenstern" | Der angesehene Kritiker Jules Lemaître hat in verschiedenen durch geistreichen Dialogund einzelne Feinheiten ansprechenden Komödien und Dramen ("Révoltée", 1889, "Mariage blanc", 1891) | |
9.92 | Italienische Litteratur | "I due pellegrini" von Luigi Tansillo, die ebenfalls nur ein längerer Dialogzweier Liebenden sind. Auf diese ersten Versuche folgen nun wahrhaft dramatische Pastoralen, so die "Egie" | des Giambattista Giraldi (gest. 1573) | |
55.335 | Diotima | "Symposion" | der ohne Zweifel erdichtete Name der Priesterin zu Mantinea, von der Sokrates die ihm in diesem Dialogin den Mund gelegten Ideen über das Wesen der Liebe gehört zu haben vorgiebt. – Unter dem Namen D. feierte Hölderlin (s. d.) Susette Gontard, geborene Borkenstein, in Frankfurt a. M. |
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