(griech.), in der griech.
Musik nach
Pythagoras der Überschuß der
Quarte über zwei
Ganztöne, d. h. der nachmals
Limma genannte
PythagoreischeHalbton 256:243; sodann erhielten die Pykna (kleinen
Intervalle, Vierteltöne) des enharmonischen
Geschlechts den
NamenDiësis. Als im 15. Jahrh. die längst erstorbene antike
Musiktheorie wieder hervorgesucht wurde, lebte auch die Diësis als Viertelston wieder auf, und man versuchte hinter
das
Geheimnis der Wunderwirkung der antiken
Musik zu kommen durch Einführung vielfacher Tonhöhenunterschiede mit
Hilfe der
Diësis, konstruierte
Instrumente mit besondern
Tasten für die Viertelstöne etc. Als der
Wahn verrauscht war, blieb der
NameDiësis (franz. dièse, ital. diesis) für
das Erhöhungszeichen (#).
Falsch ist jedoch die
Annahme, daß das # selbst aus dieser Zeit stamme. Das
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mehr
♯ findet sich vielmehr in seiner heutigen Gestalt und Bedeutung schon im 13. Jahrh. Das 15. Jahrh.
schied aber das ♯ vom ♮, wenn auch noch nicht in konsequenter Weise (vgl. Versetzungszeichen). Diësis heißt auch in der modernen
Tonbestimmung der Unterschied der enharmonisch identischen Töne, z. B. der übermäßigen Sekunde und kleinen
Terz (dis:es = 125:128).