Demographie
(grch.),
Beschreibung des demos, worunter die Griechen das
Volk in seiner
Beziehung zum
Staate verstanden,
im Gegensatz zu ethnos, dem
Volk in
Beziehung auf gemeinschaftliche
Abstammung. Das Wort Demographie
wurde zuerst
von Achille Guillard in den «Éléments de statistique humaine ou Démographie
comparée» (Par. 1855) gebraucht, aber mehr in dem
Sinne von
Demologie (s. d.). Rümelin bezeichnet mit Demographie
die histor.
(Achenwall-Schlözerische)
Richtung der
Statistik im Gegensatz zu der mathematischen(Süßmilch-Queteletschen), wofür er
den
Namen
«Statistik» (im engern
Sinne) beibehält.
Hiernach ist Demographie
positive
Volks- und Staatskunde und wird in dieser
Begrenzung nach den bisherigen Methoden sowohl in «geographischen»
als «statistischen»
Büchern gelehrt. Ernst Engel faßt den
Begriff Demographie
weiter; er erkennt einen grundsätzlichen Unterschied
zwischen den genannten beiden
Richtungen der
Statistik nicht an und nennt Demographie
die Wissenschaft, die die
Schilderung der socialen und polit. Eigenschaften des
Volks, namentlich der staatlichen und andern menschlichen Gemeinschaften
zum Zweck hat. –
Vgl. Zeitschrift des preuß. Statistischen Bureaus, 11. Jahrg. (Berl. 1871);
Rümelin, Reden und Aufsätze (Tüb. 1875; Neue Folge, Freib. i. Br. 1881);
Meitzen, Geschichte, Theorie und Technik der Statistik (Berl. 1886).