Degenfeld
,
Christoph Martin, Freiherr von, aus einem alten schwäbischen Geschlecht, geb. 1599 zu Eybach, diente im Dreißigjährigen Krieg zuerst unter Wallenstein und Tilly, dann in den Niederlanden unter Spinola, trat 1632 in schwedische Dienste [* 2] über und focht unter Gustav Adolf als Oberst der Reiterei bei Nürnberg [* 3] und Lützen. [* 4] Vom Herzog Bernhard von Weimar [* 5] nach Villingen gesandt, schlug er 1633 hier die Kaiserlichen, ward aber zwei Jahre darauf von ihnen geschlagen.
Vom König
Ludwig XIII. von
Frankreich 1635 zum
Generalobersten der ausländischen
Reiterei ernannt, ging er 1645 in den
Dienst
der
Republik
Venedig
[* 6] über und leistete derselben als
Generalgouverneur von
Dalmatien durch glückliche
Kämpfe
gegen die
Türken wichtige
Dienste. 1648 zog er sich auf seine
Güter in
Schwaben zurück und starb Von seinen
Söhnen
starben die meisten den Soldatentod; der jüngste,
Hannibal
v. Degenfeld
, kämpfte als bayrischer
Feldmarschall gegen die
Türken und
starb 1691 als venezianischer
Generalkapitän von
Morea in
Nauplia.
Vgl. Thürheim,
Christoph
Martin,
Freiherr
v. Degenfeld
, und dessen
Söhne
(Wien
[* 7] 1881). -
Christoph
Martins
v. Degenfeld
Tochter
Maria
Susanna Loysa, geb. 1636, war anfangs Hoffräulein bei
Charlotte von
Hessen,
[* 8] der Gemahlin
des
Kurfürsten
Karl
Ludwig von der
Pfalz, der sich nach Trennung von seiner Gemahlin 1657 morganatisch mit
ihr vermählte und ihr vom
Kaiser den
Titel einer Raugräfin erwirkte. Sie starb in ihrem 14.
Kindbett.
Vgl. Lipowski,
Karl
Ludwig,
Kurfürst von der
Pfalz, und
Maria
Susanna Loysa, Raugräfin von Degenfeld
(Sulzb. 1824).