Degen
(v. franz. Dague), ursprünglich eine Waffe der Ritter: langer Dolch [* 2] mit dreischneidiger Klinge, der an der Seite getragen ward;
im 16. Jahrh. schon häufig mit Schwert gleichgestellt;
jetzt ein Seitengewehr (vorzugsweise Stoßwaffe, als solche leicht und kunstvoll zuerst Ende des 15. Jahrh. in Toledo [* 3] gefertigt) mit gerader, schmaler, langer Klinge, die sich durch die gerade Form vom Säbel, durch die schmale, lange, an der Spitze, öfters auch in der ganzen Länge zweischneidige Klinge vom Pallasch unterscheidet.
Die
Klinge ist mit einem Korbgefäß versehen, das häufig nur einen
vom
Stichblatt zum Knopfe führenden
Bügel hat, die
Scheide, meist aus
Leder, zuweilen aus
Metall gefertigt, mit einem
Beschlag.
Der Degen
wurde seit dem 16. Jahrh. von der ganzen europäischen
Kavallerie wie den Pikenieren und
Musketieren
getragen. Gegenwärtig
ist er als
Pallasch (s. d.) bei den
Kürassieren und als Offiziersdegen
bei den preußischen Fußtruppen,
mit Ausnahme der Jägeroffiziere und
Offiziere bei den
Füsilieren, vertreten.
Der preußische Offiziersdegen
ist als Stoßdegen konstruiert mit 75-80
cm langer, einschneidiger, an der
Spitze auch auf dem
Rücken zugeschliffener
Klinge und wiegt 0,75 kg; der Kürassierdegen
hat eine
Klinge von etwa 1
m und wiegt 2 kg.
Der Degen
gehört auch zur
Uniform der obern
Militär- und Staatsbeamten; letztere tragen
am D. ein goldenes,
Offiziere ein silbernes
Portepee. Früher gehörte der Degen
zum Anzug jedes Gebildeten und wurde als dreischneidiger
Galanteriedegen mittels des Degen
hakens in dem
Bunde der kurzen
Beinkleider oder mittels einer über das
Kleid gehenden Degen
kuppel
über der
Schulter getragen. Jetzt trägt man den Degen
entweder an einem um den Leib gegürteten oder unter der
Uniform an einem
über die
Schulter gehenden Degen
gehenk.