Dautzenberg
,
Michael, vläm. Schriftsteller, geb. zu
Haarlem
[* 2] im Limburgischen von unbemittelten Eltern, versah
erst eine Schreiberstelle, war dann Hilfsschullehrer an verschiedenen
Orten und erhielt endlich 1838 einen
Posten bei der
Société générale in
Brüssel,
[* 3] deren
Beamter er bis an sein Ende blieb. Er starb Dautzenberg
gehörte zu
den tüchtigsten
Kämpfern für die
vlämische Sprache und war zugleich einer derjenigen, welche alles
Heil für
dieselbe nur in dem innigsten Anschluß an
Deutschland
[* 4] erblickten.
Sein bekanntestes Werk ist das »Volksleesboek«
(Brüssel
1854),
das er ebenso wie die »Verhalen ult de geschiedenis van Belgie« (Gent [* 5] 1856, 3. Aufl. 1867) gemeinsam mit van Duyse verfaßte, und das vier Preise davontrug. Auch als Übersetzer aus dem Französischen und Deutschen ins Vlämische war er thätig, wie er umgekehrt Nolet de Brouweres Gedicht »Das große deutsche Vaterland« (1857) aus dem Vlämischen ins Deutsche [* 6] übertrug. Seine Gedichte gab teils er selbst (»Gedichten«, Brüss. 1850),
teils nach seinem Tod sein Schwiegersohn Frans de Cort (»Verspreide en nagelatene gedichten«, das. 1869; 2. Aufl. 1875) heraus. 1857 begründete er die pädagogische Zeitschrift »De Tœkomst«.