Danewerk
,
dän.
Dannevirke, ein in
Schleswig-Holstein
[* 2] von der Schlei bis zur
Treene von dem jütischen König
Gottfried (Göttrik) im 9. Jahrh. gegen die
Deutschen errichteter, etwa 2 Meilen langer und nur mit einem einzigen
Thore für
Wagen und Reiter versehener Grenzwall, der wiederholt, so im 12. Jahrh. von Waldemar d. Gr.
und Knut VI., verstärkt wurde und zeitweilig die Grenzbefestigung des dän.
Reichs bildete. Nach seiner Vollendung
bis an die
Sümpfe von Hollingsted deckte er vollständig den Raum zwischen
Treene und Schlei. Erst mit der
Verbindung von
Schleswig
[* 3] mit Holstein verlor das Danewerk
seine Bedeutung als Grenzwall und geriet allmählich in
Verfall. - Zweimal überschritten im Mittelalter
deutsche
Heere das Danewerk
, 934 unter König
Heinrich I. und 975 unter
Kaiser
Otto II. Das war damals 30-40 Fuß
hoch und mit vielen hölzernen
Türmen versehen.
Erst im
Deutsch-Dänischen
Kriege von 1848 wurde das Danewerk
wieder von den Dänen, nachdem sie
Schleswig
besetzt, mit neuen Verschanzungen
befestigt, die aber von den
Preußen
[* 4] unter Wrangel im ersten
Anlauf
[* 5] genommen wurden. Nach dem
Frieden hatten die Dänen in der Linie des alten Danewerk
mit großen Kosten eine überaus starke
Position hergestellt und das nördl.
Ufer der Schlei durch eine Anzahl provisorischer Werke befestigt; bei Missunde befand sich ein auf das südl.
Ufer vorgeschobener
Brückenkopf.
Die Linie der
Treene sollte durch
Anstauung des
Flusses gesperrt werden. Die ganze
Stellung erforderte indes
zur
Besetzung erheblich mehr Streitkräfte, als die dän.
Armee dafür verwenden konnte, weshalb in der Nacht vom 5. zum das
Danewerk
auf die Nachricht, das preuß.
Heer bereite den Übergang über die Schlei vor, geräumt wurde. Man
hatte in
Dänemark
[* 6] große Hoffnungen auf das Danewerk
gesetzt und enthob wegen der Räumung desselben den kommandierenden
General de Meza seines Postens. Die neuern Schanzen wurden seitdem vollständig abgetragen; von der ältern
Anlage sind noch
einige Reste, wie vom sog. Margaretenwall die Oldenburg
[* 7] bei Haddeby, die Thyraburg
u. a. erhalten. -
Vgl.
Handelmann, Das Danewerk
(Kiel
[* 8] 1885).