forlaufend
bei-714
den Firne. Der Hauptkamm der Dammagruppe, in feinem mittlern und höchsten
Teile auch Winter- der g benannt, zieht sich als
Wasserscheide zwischen Rhone und Ncuß von S. nach N. über das
Furka- horn, den
Galenstock, 3598 m, den
Tiefen- und Rhönestock, 3603 m,
zum Dammgrube
und Eggstock, 3556 m; weiter nördlich bildet er die
Wasserscheide zwischen
Aare und Reuß
[* 3] und dehnt
sich bis zum Gadmen- tbal aus.
Die Gneis- und Granitgesteine der Gruppe sind reich an Mineralien, [* 4] besonders Fluß- spat, Titanit, [* 5] Adular, Epidot, [* 6] Asbest, Tropsstein und Quarz.
In dem östl. Ausläufer wurde in der Felswand oberhalb des Tiefengletschers nabe beim Gletschhorn 1867 von Strahlern (Krystallsuchern) eine Höhle entdeckt, welche fast 300 Ctr. tiefschwar- zen Bergkrystalls (Morion) lieferte' die fchönstcn Stücke, bis 87 cm hoch und bis 1341 schwer, sind im Naturhistorischen Museum von Bern [* 7] aufgestellt.
Die Besteigung wurde 1864 zum erstenmal von dem schweiz. Alpentlubbisten Hosfmann-Vurckhardt von Bafel ausgeführt, dem 1867 auch die erste Über- schreitung des Dammapasses gelang;
seither ist der
Berg, der geringe Schwierigkeiten und eine pracht- volle Nundsicht gewährt, über den Firnhang der Westseite öfters
bestiegen worden. Dammbalkeuwehr, s. Wehr. Dammbruch (anatom.), s.
Damm. Damme, Dorf und Hauptort der Gemeinde Dammgrube
im oldenburg.
Amt Vechta, hat (1890) 845 E., Amtsgericht (Landgericht Oldenburg), [* 8] eine kath. Pfarrkirche, ein kath. Waisen-, ein Krankenhaus; [* 9]
bedeutende Landwirtschaft und Torffabrikation. Im W. und N. liegt die sog. «Oldenburger Schweiz», [* 10] eine Hügelgruppe mit dem Mordkuhlen- und Signal- berge, im Osten der fischreiche Dümmersec.
Die Gegend ist reich
an german. Altertümern (Dcrsa- burg, Sierhäuser Schanzen und andere llmwal-
lungen, Hünensteindenkmälcr, Hügelgräber u. s. w.) und röm.
Altertümern (der berühmte Bohlweg durch das zwischen Dammgrube
und Hunteburg belegenc Dieven- moor).
Einige rechnen die Gegend mit zum Schau- platz der Varusschlacht, andere zu dem der Kämpfe des Germaniens.
Der
Name Dammgrube
,
Dam rührt vielleicht von einem
(noch nicht bestimmten)
Damme oder Wege her, der hier einst die
Angrivarier von den Cheruskern schied.
Dammerde, s.
Humus. Dammersfeld,
Erhebung im westl.
Teile des Rhöngebirges, zwischen Fulda
[* 11] und
Sinn, auf der Grenze des preuß.
Kreises Gersfeld (Reg.-Bez.
Cassel) und des bayr.
Bezirksamtes Vrückenau, über- ragt mit einer Höhe von 930
m in langgezogenen
Rücken die ganze Umgebung.
Die Kuppen aus Muschelkalk sind zum größten Teil mit Wiesen der kräftigsten Futterträuter überdeckt und gewähren eine schöne Aussicht. Dämmerung, die Helligkeit, welche die Sonne [* 12] schon einige Zeit vor ihrem Aufgange sowie noch einige Zeit nach ihrem Untergange verbreitet.
Sie entsteht dadurch, daß die Luft, die in ihr fchweben- den Dünste und festen Teilchen fowie die Wolken einen Teil des auf sie fallenden Sonnenlichts zu- rückwerfen und dadurch die von der Sonne nicht unmittelbar getroffenen oder beleuchteten Teile der Erdoberfläche erhellen.
Man unterscheidet
die bürgerliche und astronomische Dammgrube.
Im astron. Sinne fängt die Morgendämmerung an und hört die
Abenddämmerung
auf, wenn die
Sonne eine
Tiefe von nahe 18" unter dem Horizont
[* 13] erreicht hat;
die bürgerliche Dammgrube
dagegen fängt an und bort
auf, wenn die
Sonne 6° bis 6^/2°
unter dem Hori- zont steht.
Während der bürgerlichen Dammgrube
, die man immer meint, wenn man
im gewöhnlichen Leben von Dammgrube
spricht, ist es so hell, daß man ohne Licht
[* 14] lesen kann;
das Ende der astronomischen Dammgrube
ist dadurch gekennzeichnet, daß alle dem bloßen
Auge
[* 15] wahr- nehmbaren
Sterne sichtbar werden.
- Derjenige
Parallelkreis zum Horizont, der 18° unter dem Horizont liegt, heißt der Dämmerungs kreis. Mit Dämmerungsbogen
bezeichnet man die beinahe kreisförmige, sehr verwaschene und un- deutliche
Begrenzung der Dammgrube
gegen den völlig dunkeln
Teil
des Himmels.
Der Zeit nach unter- scheidet man Morgen- und Abenddämmerung.
Die
astronomisch e Dammgrube
dauert beträchtlich länger
als die bürgerliche;
aber die Dauer beider hängt von der Lage des Ortes gegen den Erdäquator und der Deklination der Sonne ab.
Während unter dem
Äquator die Dauer der astronomischen Dammgrube
innerhalb des ganzen Jahres nur zwischen 1 stunde 12 Minuten
und 1
Stunde 19 Minuten schwankt, erweitern sich diese Grenzen
[* 16] um so stärker, je mehr wir uns den
Polen nähern.
Die kürzeste
Dauer der Dammgrube
findet für einen bestimmten Ort auf der nördl.
Halbkugel bei einer südlichen, auf der südl. Halbkugel bei einer nördl.
Deklination der
Sonne statt, die desto größer ist, je weiter der Ort vom Erdäquator abliegt, je größer also seine geogr.
Breite
[* 17] ist;
z. B. für 50° nördl. Br. bei 6° 58^ füdl.
Deklination der
Sonne, i. am 3. März und 11. Okt. Die
kürzeste Dammgrube
beträgt für diefe
Breite 1
Stunde 53 Minuten.
Die längste Dauer der Dammgrube
findet auf der nördl. Halbkugel gegen
den 21. Juni statt, wenn die
Sonne ihre höchste nördl.
Abweichung vom
Äquator erreicht.
Sebon bei einer
geogr.
Breite von 48,5" steigt dann aber die
Sonne auch bei ihrem tiefsten
Stande um Mitter- nacht nicht mehr als 18" unter
den Horizont berab; wirtliche Nacht tritt dann überhaupt nicht mehr ein, und die Dammgrube
währt von Sonnenuntergang bis
Son- nenaufgang.
Diese hellen oder weihen Nächte werden nach Norden [* 18] zu immer zahlreicher;
schon für eine
Breite von 50"
dauern sie vom 1. Juni bis 12. Juli. Im allgemeinen dauert die astronomische Dammgrube
für einen Ort die ganze Nacht durch,
sobald die Ab- weichung der
Sonne vom
Äquator zur geogr.
Breite des Ortes addiert mindestens 72° beträgt.
Für
die dem Nordpolnahen Gegenden, wo während des größ- ten
Teils des Winters die
Sonne überhaupt nicht aufgeht, wird durch
die langandauernde fortwäh- rende Dammgrube
die
Abwesenheit der
Sonne weniger fühl- bar. Auf der füdl. Halbkugel fällt die längste
Dauer der Dammgrube
etwa auf den 21. Dez. Für die
Pole selbst währt die fortwährende astronomische Dammgrube
nahe 50
Tage.
Schon der arab. Astronom Alhazen hat die
Tiefe der
Sonne, bei der die Morgendämmerung anfängt und die
Abenddämmerung aufhört,
ziemlich richtig zu 19° bestimmt;
wenn man auch jetzt fast allgemein hierfür 18" annimmt, so dürfte nach den Beobachtun- gen von I. Schmidt und Behrmann der wahre Wert doch nur etwa 16" sein.
Aus der Dauer der Dammgrube hat man die Höhe der Atmosphäre zu bestimmen gesucht; die Höhe der lichtreflektierenden Atmosphäre findet sich zu etwa 80 km, doch kaun die Höhe der das Licht nicht reflektierenden Atmosphäre noch viel größer sein. Dämmerungsfalter, s. (^6M3cniariN6. Dammgrube, eine vor der Bodenfeuchtigkeit durch einen Eisenblechmantel oder einen gemauerten ¶