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Lateinschule, ein Priesterseminar der Hochkirche, ein Handwerkerinstitut und zahlreiche Wohlthätig- keitsanstalten.
Die Industrie erstreckt sich auf Fa- brikation von Teppichen, Papier, Hüten, Senf, Leder-, Eisen- und Messingwaren.
Der Handel steht mit dem Kohlenbergbau in Zusammenhang.
Durham (spr. oörrem), Hauptstadt des gleich- namigen County im nordamerik.
Staate Nord- carolina, nordwestlich von Raleigh, hat (1890) 5485 E., sehr bedeutende Tabakmdustrie (1889 mehr als 30 Firmen, darunter Duke's Factory, eine der größten Cigarettenfabriken der Welt, 250 Mill. Cigaretten jährlich), zwei Seminare für Mäd- chen, Baumwollwaren- und Düngemittelfabrik.
Durham (spr. dörrem), John
George Lamb- ton,
Graf von, engl. Staatsmann
aus altem, in der
Grafschaft Dürkheim
[* 3] angefessenem Geschlecht, wurde geboren und zu
Eton herangebildet. 1813 trat
er als
Whig ins Unterhaus, Verfocht energisch die Volksrechte und Parlamentsreform und wurde, feit 1828 zum Lord Dürkheim
ernannt,
im Re- formmimstenum Greys, seines Schwiegervaters, Geheimsiegelbewahrer.
Zum Viscount Lambton und
Grafen von Dürkheim
erhoben,
ging er 1832 in
außer- ordentlicher Sendung nach
Petersburg,
[* 4] trat nach seiner Rückkehr, wegen seiner
dortigen Thätigkeit vielfach angegriffen, 1833 aus dem Ministerium aus, übernahm aber in den folgenden Jahren neue Sendungen
nach
Paris
[* 5] und
Rußland.
Beim Aus- bruch der canad.
Unruhen (f. Canada, Vd. 3, S. 892a) wurde er 1837 zum Generalgouverneur und General- tapitän fämtlicher nordamerik.
Kolonien ernannt. Wegen feines diktatorischen, aber völlig
durch die
Lage und durch den Erfolg gerechtfertigten Vor- gehens wurde er heftig von den
Tones angefeindet, und als er die
revolutionären Häupter des Auf- standes auf unbestimmte Zeit nach der Infel
Ber- muda verbannte, bewirkten
feine Gegner die An- nahme einer Vill im Oberhause, die diese Mahregel für eine Überschreitung seiner Vollmacht erklärte.
Ais das Ministerium Melbourne
[* 6] diesem
Antrag nachgab und ihm seine Mißbilligung aussprach, nahm Dürkheim
in höchster Erbitterung
seinen
Abschied und hielt sich bis zu seinem
Tod, zu Cowes auf der
Insel Wight von dem öffentlichen
Leben fern. Sein Enkel, John
George, geb. ist der gegenwärtige
Träger
[* 7] des
Namens. Durillo (fpr. -iljo), Goldmünze,
f. Escudillo. Düriugsfeld,
Ida von, Schriftstellerin, geb. in Militfch in Niederschlesien, lieh zuerst untcr
dem
Namen
Thekla «Gedichte» (Lpz. 1835),
einen Cyklus von Romanzenkränzen («Der Stern von Andalusien», ebd. 1838) und anonym 1845) erscheinen. 1845 vermählte sie sich mit dem Freiherrn Otto von Reinsberg.
Seitdem ver- weilte sie in Italien, [* 8] Belgien, [* 9] der Schweiz, [* 10] Frank- reich und an verschiedenen Orten Deutschlands. [* 11]
Sie starb zu Stuttgart, [* 12] ihr Gatte folgte ihr einen Tag später freiwillig in den Tod.
Ida von Dürkheim
gehörte zu den fruchtbarsten Schriftstellerin-
nen
Deutschlands, zumal auf dem Gebiete des
Ro- mans. Der Gattung des Salon- und Familien- romans gehören an: «Skizzen aus
der vornehmen Welt» (4 Bde., Vresl. 1842-45),
«Graf Chala» (Berl. 1845),
«Eine Pension am Genfersee» (2 Bde., Vresl. 1851),
«Esther» (2 Bde., ebd. 1852),
«Clotilde» (Berl. 1855),
«Norbert Dujardin» (Bresl. 1861) und die mißglückten satir.
«Litteraten» (2 Bde., Wien [* 13] 1863). Ihre histor. Romane ruhen auf guten Vor- studien: «Margareta von Valois und ihre Zeit» (3 Bde., Lpz. 1847) und «Antonio Foscarini» (4 Bde., Stuttg. 1850).
Sie veröffentlichte ferner die Liederfammlung «Für Dich» (Bresl. 1851; 2. Aufl., Lpz. 1865) und die Märchendichtung «Amimone» (Vresl. 1852).
In «Vöhm. Nofen» (ebd. 1851) und «Lieder aus Toscana» (Dresd. 1855; 2. Aufl., Prag [* 14] 1859) hat sie mit vielem Glück czech. und toscan.
Volslieder wiedergegeben.
Als Früchte ihrer Reisen erschienen 7 Bände «Reise- Skizzen», unter denen besonders «Aus Dalmatien» (3 Bde., Prag 1857-58) wertvoll ist.
Während ihres Aufenthalts in Belgien fammelte sie die Mate- rialien zu «Von der Schelde bis zur Maas» (3 Bde., Lpz. 1861),
worin sie ein Gesamtbild des geistigen Lebens der Vlämen seit 1830 zu geben versucht. Ein Buch für die Jugend ist ihr «Buch denkwürdiger Frauen» (3. Aufl., Lpz. 1877),
ähnlicher Art die Werke: «In der Heimat» (Vresl. 1843),
«Byrons Frauen» (ebd. 1845) und «Am Canale Grande» (Dresd. 1848).
Später hat sie sich in Gemeinschaft mit ihrem Gatten ethnogr.
Studien zugewandt und mit ihm das «Hochzeitsbuch» (Lpz. 1871),
«Sprich- wörter der german. und roman. Sprachen» (2 Bde., ebd. 1872-75) und «Ethnogr. Kuriositäten» (2 Tle., ebd. 1879) herausgegeben.
Diese ethnogr. Rich- tung tritt auch in den Novellen «Hendrick» (Lpz. 1862),
«Milena» (ebd. 1863) und «Prismen»
(2 Bde., Berl. 1873) hervor. Durio, Pflanzengattung, s.
Zibethbaum. vurins, lat.
Name des Duero. Dürkheim
oder Dürkheim
an der
Hardt, Stadt im
Bezirksamt Neustadt
[* 15]
a. d. H. des bayr.
Reg.- Vez. Pfalz/13 km nördlich von Neustadt, in 116 m
Höhe, am Ostfuße der
Hardt, vor dem Eingänge zum Tdal der Isenach, an der Linie
Mons- heim-Neustadt der Pfalz. Eisenbahnen,
Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Frankenthal)
[* 16] und
Rent- amtes, hat (1890) 6110 E., darunter 1012 Katboliken
und 346 Israelitm, Post,
Telegraph;
[* 17]
eine kath. und zwei evang. Kirchen, Synagoge, paritätische Lateinschule mit Realkursus (gegründet 1606 von Graf Emich XI. von Leinin- gen-Hardenburg), Handelsschule, städtische und private höhere Mädchenschule: Altertumsverein, naturwissenschaftlichen Verein mit Naturaliensamm- lung und Bibliothek im Stadthause;
eine Filiale der Pfälzischen Bank, Vorschuß- und Kreditbank, städtisches Spital;
eine Öl- und drei Papiermühlen, cine Farbenfabrik, bedeutenden Weinbau und -Han- del fowie ein besuchtes Volksfest, den sog. Dürk- heimer Wurstmarkt oder Michaelismarkt.
Zur Stadt gehört die Saline Philippshall, welche aus sieben
Solquellen jährlich etwa 500 t
Koch-, Vieh-
und Düngsalz liefert und
Handel mit
Mutterlauge treibt. Dürkheim
ist das einzige Solbad der Pfalz;
als Trinkbrunnen dient hauptfächlich der Vleichbrunnen.
Eine Badeanstalt [* 18] wurde 1875 erbaut, ein Kursalon befindet sich im Stadthause, daneben seit 1883 eine eiserne Kolonnade.
Außer den
Solbädern zieht vor- züglich die
Traubenkur im Herbst zahlreiche Gäste herbei. -
Dürkheim
oder
Thuringoheim, schon 742 erwähnt, war im
Besitz der Frankenherzöge aus dem t der Salier.
Kaiser Konrad II. schenkte ¶
Zum Duden
Nr. | Ergebnis | Dürkheim |
---|---|---|
1 | Bad Dürk|heim: Stadt u. Heilbad in Rheinland-Pfalz. |
Quellen, Literatur
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
---|---|---|---|---|
5.248 | Dürkheim | Mehlis | D. und Umgebung das. 1884); | |
5.248 | Dürkheim | Butters | Führer durch Bad D. | (Dürkh. 1868) |
5.248 | Dürkheim | Kaufmann | Die Solquellen zu D. | (2. Aufl., das. 1884) |
13.654 | Regen | Sigmaringen 374 | Breslau 400, Dürkheim403, Mülhausen 413, Poel | (Mecklenburg) 414, Pammin (Regierungsbezirk Frankfurt a. O.) |
19.291 | Ethnographische Litteratur 1886-91 | Mehlis | "Hacke und Beil am Mittelrhein zur Steinzeit" | (Dürkheim1890) |
8.980 | Insekten | Straus-Dürkheim | Considérations générales sur l'anatomie comparée des animaux articulés | (Straßb. 1828, Anatomie des Maikäfers) |
6.657 | Freinsheim | Regierungsbezirk Pfalz | Bezirksamt Neustadt, an den Linien Neustadt-Dürkheim-Monsheim und F.-Frankenthal der Pfälzischen Eisenbahn, hat eine evangelische und eine kath. Pfarrkirche, eine Mineralquelle, Thonwarenfabrikation, eine chemische Fabrik, Wein- und Obstbau u. | (1885) |
7.877 | Grünstadt | Regierungsbezirk Pfalz | Bezirksamt Frankenthal, 172 m ü. M., an den Linien Neustadt-Dürkheim-Monsheim und G.-Eisenberg der Pfälzischen Eisenbahn, hat 2 evangelische und eine kath. Kirche, eine Synagoge, ein Amtsgericht, eine Lateinschule, ein Waisenhaus, Steingut- und Lackfabriken, Feld-, Obst- und Weinbau und | (1885) |
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