Cypern.
[* 2] Amtlich wird das
Areal (nach E. Oberhummer) auf 3723
sq. m. = 9642 qkm = 175,11 QM. angegeben.
Unter britischer Herrschaft fängt die
Insel in mancher Hinsicht
an sich zu heben, und der
Handel hat sich
von 1878 bis 1885 fast verdoppelt. Auch die
Kupfererze, denen Cypern
seinen
Namen verdankt, wurden von einer englischen
Gesellschaft
bei Polis und Chrysochu im W. vorübergehend wieder ausgebeutet. Die
Regierung hat 1881 sechs
meteorologische Stationen (Nikosia,
Larnaka, Limassol,
Paphos, Kerynia,
Famagusta) errichtet, deren
Beobachtungen
Hann bearbeitet hat.
Der namentlich seit 1502 durch die damals eingeführten Ziegen sehr zerstörte Wald wird jetzt gepflegt und wiederhergestellt. Etwa 930 qkm stehen als Waldland (ausschließlich Nadelholz) unter Schutz. Im Bezirk von Paphos sind 240 Hektar mit Libanonzedern bestanden. Ansehnlich ist der fortgesetzt zunehmende Weinbau, welcher unter den Türken sehr zurückgegangen war; ausgeführt wird besonders der Commanderia; der Ausfuhr der leichtern Sorten steht die überaus rohe und nachlässige Bereitung im Wege.
Unter den Nutzpflanzen ist der
Johannisbrotbaum wichtig, dann der
Öl- und der Feigenbaum.
Getreide
[* 3] wird in der großen
Ebene
von Nikosia, bei Limassol und
Paphos gebaut. Eine schlimme Plage, namentlich für den
Norden,
[* 4] sind die
Heuschrecken,
[* 5] die jetzt systematisch vernichtet werden. Das
Kultur- und Wirtschaftsleben von Cypern
wird einstweilen noch durch
die fortgeltenden türkischen
Gesetze in seiner
Entwickelung gehemmt, doch sind auch darin unter britischer
Verwaltung schon
Fortschritte gemacht worden. Eingeteilt ist Cypern
in sechs
Bezirke; deren
Bevölkerung
[* 6] ist folgende:
Griechen | Mohammedaner | Andre | Gesamtbevölk. | |
---|---|---|---|---|
Kyrenia | 9877 | 2688 | 701 | 13266 |
Nikosia | 42228 | 13471 | 576 | 56275 |
Famagusta | 28717 | 9490 | 74 | 38281 |
Larnaka | 14434 | 5381 | 835 | 20650 |
Limassol | 22492 | 5866 | 847 | 29205 |
Paphos | 18881 | 9493 | 33 | 28407 |
Zusammen: | 136629 | 46389 | 3066 | 186084 |
Es entfallen danach 20
Menschen auf 1 qkm, eine
Dichtigkeit, welche weit hinter derjenigen von
Griechenland
[* 7] (30) und
Spanien
[* 8] (35) zurückbleibt. - Behufs der
archäologischen Erforschung der
Insel wurde 1887 der »Cyprus
Exploration
Fund« gegründet, in dessen Vorstand das
Britische Museum, die
Universitäten
Oxford
[* 9] und
Cambridge und mehrere der angesehensten
archäologischen
Gesellschaften vertreten sind. Mit
Genehmigung der
Regierung unternahm der
»Fund« alsbald
Ausgrabungen in größerm
Maßstabe bei dem Dorf Kuklia, auf der Stätte von
Alt-Paphos, 1889 bei
Poli (der
Nekropolis von
Arsinoë).
Zur Litteratur: Sakellarios, Cypriaka
(Beschreibung, Geschichte etc. von Cypern
,
Athen
[* 10] 1890 ff.);
Phrangoulis, Cypern
(das. 1890).
D.