Crabbe
(spr. kräbb), George, engl. Dichter, geb. zu Aldborough in Suffolk, widmete sich trotz seiner Neigung für Poesie der Chirurgie, ging, durch den Beifall ermuntert, den ein Gedicht: »An die Hoffnung«, gefunden hatte, nach London, [* 2] wo ihm jedoch seine poetischen Adressen an die Herausgeber von Zeitschriften zunächst keine Lebensstellung verschaffen konnten. Daher studierte er, obgleich seit 1781 seine Gedichte immer mehr Beifall fanden, auf den Rat seines Gönners Edmund Burke Theologie und erhielt 1813 eine Pfarrstelle zu Trowbridge in Wiltshire, die ihm wieder Muße für die Poesie ließ. Er starb daselbst.
Als Dichter machte sich Crabbe
zuerst 1781 durch »The library« bekannt,
dem 1783 »The village«, 1785 »The
newspapers« (deutsch von
Abel, Berl. 1856),
1807 »The parish-register«, in
dem er als Dichter der
Armut auftritt, 1810 »The
borough«, 1812 »Tales inverse«, 1819 »Tales
of the hall« folgten. Crabbe
wußte alle Verhältnisse des
Lebens, selbst die unbedeutendsten, mit einem unbeschreiblichen
Reiz
darzustellen; seine Naturschilderungen sind anschaulich, charakteristisch, sein
Stil überaus klar und einfach, sein
Realismus
bisweilen mehr als kräftig.
Lord
Byron nannte ihn den ernstesten, aber wahrsten
Maler der
Natur. Gesammelt erschienen
seine Werke als »Poetical works with his letters and journals« (Lond.
1847, neue Ausg. 1867) mit einer von seinem Sohn beigefügten interessanten
Biographie, die 1847 auch separat erschien.