Greierz). 714 m. Gem. und Pfarrdorf, am rechten Ufer der Saane zwischen Riaz und Hauteville, 2 km s. Hauteville und 7 km nö.
der Station Bulle der Linie Romont-Bulle. Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen Freiburg-Bulle. 41 Häuser, 220 kathol.
Ew. Viehzucht und Milchwirtschaft, Molkerei (mit einem Vertrieb von jährlich 130000 Liter Milch); Futterbau.
Strohflechterei. Waldwirtschaft und Holzhandel. Am W.-Fuss der Berra in schöner Lage, an der Verzweigung der Strassen La Roche-Bulle
und La Roche-Broc.
Wälder, Wiesen, fette Alpweiden. Pfarrkirche L'Assomption. Ueber die Saane eine schöne, 1838 vom Ingenieur Chaley erbaute
Hängebrücke. Altes Schloss der Herren von Corbières. Pfarrer von Corbières war der aus Broc gebürtige
Dekan Dematraz (1742-1824), ein hervorragender Botaniker, dessen Herbar im Freiburger kantonalen Museum aufbewahrt ist. Heimat
der Familie Blanc, deren Glieder sich als Staatsbeamte und Geistliche auszeichneten. Corbières war einst ein Flecken oder
sogar eine kleine Stadt mit Ringmauern und Porten, die sich beträchtlicher Freiheiten erfreute. Noch 1614 erhob
der Ort von jeder zum Unterhalt der Befestigungen bestimmten Wagenladung Steine ein Ohmgeld von einem Gulden. Schon 1172 eigene
Baronie; um 1453 vom Grafen von Savoyen dem Grafen Franz von Greierz zu Lehen gegeben. Als der GrafMichel von Greierz ein auf Corbières
aufgenommenes Anleihen von 9200 Dukaten zurückzuzahlen nicht im Stande war, legte 1553 die Stadt Freiburg
Hand auf den Ort und gestaltete ihn zum Sitz eines Landvogtes um.