Congrevedruck
,
s. Congreve 2).
Congrevedruck
179 Wörter, 1'332 Zeichen
Technologie, Gewerbe und Industrie — Buchdruckerei — Vervielfältigungsarten
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Congrevedruck,
s. Congreve 2).
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Congrevedruck,
in der Bucddruckerkunst ein Verfahren, benannt nach seinem Erfinder Sir William Congreve, das einen mehrfarbigen Druck auf einmal ermöglicht. Es handelt sich hierbei um die Herstellung genau ineinander (aber nicht aufeinander) passender farbiger Drucke, z. B. Etiketten, bei denen ein guillochierter oder gravierter Rand eine mit eingravierter Schrift versehene Platte umgiebt. Jeder der zwei Teile einer solchen Etikette bildet sonach eine Platte für sich, die jedoch beide so gearbeitet sind, daß die in der Mitte mit dem genauen Ausschnitt der Schriftplatte versehene Randplatte, abnehmbar eingerichtet, die erstere umgiebt und die Schriftplatte sonach genau die innere Öffnung der Raudplatte ausfüllt.
Nimmt man nun diese Platte auseinander, überzieht sie einzeln verschiedenfarbig mit Druckfarbe und setzt sie dann wieder
ineinander, so kann man mit einem Druck zweifarbige, bei entsprechender ähnlicher Einrichtung jedoch
auch noch weit mehrfarbige Abdrücke erzielen. Die sehr leistungsfähige Maschine
[* 2] von Congreve fand in Deutschland
[* 3] insbesondere
durch Eduard Hänel in Magdeburg,
[* 4] später in Berlin,
[* 5] vielfache Verwendung. Seit Erfindung der Schnellpressen, besonders der
Zwei- und Mehrfarben-Schnellpressen, kommt der Congrevedruck
nur noch in sehr seltenen Fällen
zur Anwendung.
(spr. -grihw), 1) William, engl. Dichter, Sprößling eines alten Geschlechts in Staffordshire, geb. oder 1670 (vielleicht noch später) zu Bardsey unweit Leeds, [* 7] besuchte zuerst die Schule zu Kilkenny und darauf die Universität zu Dublin, [* 8] kam 1688 nach London [* 9] und widmete sich der Rechtsgelehrsamkeit, wandte sich aber daneben mit Eifer der Dichtkunst zu. Schon in seinem 17. Jahr schrieb er unter dem Namen »Cleophil« den Roman »Incognita, or love and duty reconciled«.
Sein erstes Lustspiel: »The old bachelor« (1693),
erwarb ihm die Gunst des Lords Halifax [* 10] und infolge derselben mehrere einträgliche Stellen. Es folgten: »The double dealer« (1694);
»Love for love« (1695) und das Trauerspiel »The mourning bride« (1697).
Die kalte Aufnahme, die sein Schauspiel »The way of the world« (1700) fand, verleidete ihm aber die Bühne, so daß er nur noch eine Maske: »The judgment of Paris« [* 11] (1701),
und eine Oper: »Semele«, schrieb, außerdem »Miscellaneous poems« (1710) herausgab. Seine letzten Lebensjahre wurden ihm durch den Kampf des Bischofs Collier gegen das Schauspiel und durch Krankheit, besonders Erblindung, verbittert. Er starb in London. Gesammelt erschienen seine Werke London 1710, 1753 u. öfter; am besten ist die Ausgabe von Leigh Hunt (das. 1849). Ein wohlgeschürzter Knoten, feine Charakterzeichnung und ein witziger Dialog zeichnen seine Lustspiele aus; seine Trauerspiele aber verfehlen den tragischen Eindruck. Unter seinen Gedichten sind wenige von Wert. Sein Hauptverdienst besteht darin, daß er der damaligen Sucht der Dichter, pindarische Oden zu ¶
schreiben und Unregelmäßigkeiten für eine Eigentümlichkeit derselben zu halten, durch sein Beispiel entgegenwirkte; sonst stand er ganz in der Richtung seiner Zeit.
Vgl. Wilson, Memoirs of the life of Congreve (Lond. 1730), und besonders Macaulay, Comic dramatists of the Restauration (in seinen »Essays«).
2) Sir William, Artillerist und Ingenieur, geb. zu Woolwich, trat früh in den Militärdienst, führte mehrere Verbesserungen im Schleusen- und Kanalbau ein, war auch bei den neuen Einrichtungen im englischen Heerwesen thätig und wurde deshalb Chef des königlichen Laboratoriums. 1824 trat er an die Spitze der englischen Gesellschaft für Gasbeleuchtung auf dem Kontinent und starb in Toulouse. [* 13] Die von ihm 1804 erfundenen Brandraketen (s. Raketen) [* 14] wurden zuerst 1806 vor Boulogne und 1807 vor Kopenhagen [* 15] in Anwendung gebracht. Er erfand auch ein Verfahren, in mehreren Farben zugleich zu drucken (s. Buntdruck), und schrieb »Elementary treatise on the mounting of naval ordnance« (Lond. 1812); »Description of the construction and properties of the hydropneumatical lock« (das. 1815); »Treatise on the Congreve-rocket system« (das. 1827; deutsch, Weimar [* 16] 1829).
3) Richard, engl. Philosoph und Schriftsteller, geb. zu Leamington, Grafschaft Warwick, lebt in London als Führer der nicht zahlreichen, aber sehr einflußreichen philosophischen Schule der Positivisten. Seinen Gymnasialunterricht erhielt er unter der Leitung von Thomas Arnold, seine Universitätsstudien machte er in Oxford. [* 17] Er trat mit Comte (s. d. 1) in persönliche Verbindung und nahm unter dessen Anhängern in England die Stellung des alleinigen Hauptes ein, bis vor kurzem eine neue, unabhängige Gruppe ihm zur Seite trat.
Nach einer Ausgabe von Aristoteles' »Politik« veröffentlichte er noch im demselben Jahr »The Roman Empire of the West«, nicht bloß ein Geschichtswerk, sondern eine Art von Manifest zu gunsten des wohlwollenden Despotismus und der Herrschaft des Erleuchteten. Ähnlich ist »Elizabeth of England« (1862). Außerdem schrieb er einen »Catechism of positive religion« (1858); eine Sammlung kleinerer Schriften sind die »Essays, political, social and religious« (1874).
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Congreve'sche Raketen, s. Raketen
Congreve, 1) William
Congreve, 2) Sir William
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Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
---|---|---|---|---|
54.479 | Congreve | "Treatise on the Congreve-rocket system" | (ebd. 1827-, deutsch Weim. 1829) | |
4.247 | Congreve | "Treatise on the Congreve-rocket system" | (das. 1827; deutsch, Weimar 1829) | |
4.247 | Congreve | Wilson | Memoirs of the life of C. | (Lond. 1730) |
18.180 | Congreve | Bennewitz | C. und Molière, litterarhistorische Untersuchung | (Leipz. 1890) |
54.478 | Congreve | "Essays, political, social and religious" | (1874) | |
4.247 | Congreve | "Essays, political, social and religious" | (1874) | |
54.479 | Congreve | "Description of the hydro-pneumatic lock" | (ebd. 1815) | |
8.811 | Hunt | "Notices of Wycherley, Congreve, Vanbrugh and Farquhar" | (1855) | |
4.247 | Congreve | Macaulay | Comic dramatists of the Restauration | (in seinen "Essays") |
4.247 | Congreve | Außerdem schrieb er einen | "Catechism of positive religion" | (1858) |
54.479 | Congreve | "Elementary treatise on the mounting of naval orduance" | (Lond. 1812) | |
4.246 | Congreve | "The old bachelor" | (1693) | |
54.478 | Congreve | "Catechism of positive religion" | (1858) | |
4.246 | Congreve | "The double dealer" | (1694) | |
4.246 | Congreve | "The mourning bride" | (1697) | |
4.246 | Congreve | "The judgment of Paris" | (1701) | |
54.478 | Congreve | "Elizabeth of England'" | (1862) | |
54.478 | Congreve | Er starb, erblindet | 29. 1729 in London und wurde in der Westminster-Abtei begraben. Die beste Ausgabe seiner Werke besorgte Leigh Hunt | (Lond. 1849) |
54.478 | Congreve | 1697 erschien das Trauerspiel | "The mourning bride" | (zum Teil von J. E. ^[Johann Elias?] Schlegel 1749 übersetzt: |
4.247 | Congreve | "Description of the construction and properties of the hydropneumatical lock" | (das. 1815) | |
4.247 | Congreve | Er erfand auch ein Verfahren | Farben zugleich zu drucken | (s. Buntdruck), und schrieb "Elementary treatise on the mounting of naval ordnance" (Lond. 1812) |
4.246 | Congreve | "Semele", schrieb, außerdem "Miscellaneous poems" | (1710) | |
54.478 | Congreve | "Semele" | und Gelegenheitsgedichte ("Poems", Lond. 1710) | |
6.58 | Farquhar | "Works" | die auch Gedichte, Briefe und Essays enthalten, erschienen in 10. Auflage 1772, 2 Bde.; seine dramatischen Werke (mit denen von Congreve, Vanbrugh u. a.) | |
54.478 | Congreve | "The Roman empire of the West" | (1855) | |
4.246 | Congreve | "Love for love" | (1695) | |
54.478 | Congreve | 1771 von Schröder als | "Der Arglistige" für die deutsche Bühne eingerichtet, desto größern sein Meisterstück, das Lustspiel "Love for love" | (1694; aufgeführt 1695) |
54.478 | Congreve | Werke, Bd. 1, 1761). Als das Lustspiel | "The way of the world" | (1700; deutsch, "Der Lauf der Welt", Rost. 1757) |
4.247 | Congreve | "The Roman Empire of the West", nicht bloß ein Geschichtswerk, sondern eine Art von Manifest zu gunsten des wohlwollenden Despotismus und der Herrschaft des Erleuchteten. Ähnlich ist "Elizabeth of England" | (1862) |
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