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Compagnonnage (spr. kongpanjonnahsch), in
Frankreich eine eigentümliche Organisation der Handwerksgesellen, die
bis in das
Mittelalter zurückreicht und auch Verwandtschaft mit den ältern deutschen Gesellenverbänden besitzt. Sie erinnert in ihren
Formen vielfach an die Freimaurerei und umfaßte ursprünglich nur die
Baugewerke, welche mit
«Zirkel und Winkelmaß» arbeiten.
Die Compiègne
bil- dete übrigens niemals eine Einheit, sondern die Verbände zerfielen in verschiedene
Lager,
[* 3] die sich mit größter Feindschaft gegenüberstanden, was noch in den fünfziger Jahren dieses Jahrhunderts oft zu
blutigen Schlägereien führte.
Man unterscheidet hauptsächlich drei Gruppen: die «NnfHutZ ä6 8a!o iQ0Q» oder «69.v0t8», auch Gesellen vom «vevoir cie 1id6rt6» genannt, aus Steinmetzen, schreinern und schlossern bestehend, denen sich auch eine Partei der Zimmerleute anschloß;
die «NulantZ äe mMrs ^a. oHU68», die ursprünglich ebenfalls nur aus Ver- bänden von Steinmetzen, Schreinern und Schlossern bestanden, später aber den «Devoir» (Ritus, Com- ment) auch vielen andern Handwerkern mitgeteilt haben;
die «Nnl3,nt8 äu pei-6 80udi86», die ur- sprünglich nur aus Zimmerleuten bestanden, später aber noch die Dachdecker und Gipser zugelassen haben.
Die beiden
letztgenannten Gruppen hießen «^0uiMAii0ii8 äu äevoir» oder «äevoii-an^»
(von den «Favot8» verdreht in «ä^vora.^»).
Seit 1830 bildete sich eine
Reformpartei unter dem
Namen der «8oei6t6 äs i'Union», welche die zu vielen Aus-
schreitungen führenden Gebräuche der alten Compiègne
fallen lieh und nur die praktisch berechtigten Zwecke der-
selben verfolgen wollte. Dieselbe hat nach vielen Schwierigkeiten allmählich
Boden gewonnen, ob- wohl ihr von den Hilfsgenossenschaften
und Gewerk- vereinen, wie sie sich in dcr neuesten Zeit ausgebil- det haben, eine große Konkurrenz gemacht wird.
Der nächste Zweck der Compiègne
war die Unterstützung der
Gesellen auf ihrer Wanderung; sie fanden in den
Städten des regelmäßigen
«tour äs ^r3.no6» eine ständige Herberge (mors),
Arbeitsvermittelung, Pflege und Unterstützung bei
Krankheiten und
Reise-
unterstützung. Außerdem aber wirkte die Compiègne
nach Art der modernen Gewerkvereine auf den
Arbeits- markt
ein, indem sie die Zuwanderung der
Ge- sellen von bereits überfüllten
Städten ablenkte, oft auch einzelne
Meister und sogar
ganze
Städte in Verruf (äkinuation) that, und auch nicht selten trotz des strengen Koalitionsverbotes wohlorganisierte
Streiks
unternahm. In einigen Gewerken hat sich die Compiègne
aucb gegenwärtig neben den andern
Ge- werkvereinsformen
behauptet, so namentlich bei den Zimmerleuten in Paris.-Vgl.
Simon, Ntnä6 Ki8to- rique et M0iai6 8ur 1o (ü. (Par. 1853);
Perdiguier, 1.6 1ivr6 än 0. (3. Aufl., 2 Bde., ebd. 1857);
Leris, Gewerkvereine und Unternehmerverbände in Frank- reich (Lpz. 1879);
Jäger, Geschichte der socialen Bewegung und der Socialismus in Frankreich, I. (Berl. 1879);
Maroussem, 0kai-p6iiti6i-8 ä6 I^rig, o0inMZ'N0ii8 6t iuä6p6n6Hut3 (Par. 1891). Ho Vraxil, s. Brasilien [* 4] (Bd. 3, S. 440 d). (lonipa.iiiO8 H.ot (engl., spr. kömmpenis äckt), die gewöhnliche Bezeichnung für diejenigen Gesetze, welche in England über gesellschaftliche Vereinigun- gen mit einem gemeinsamen Kapital l.Ioint stock) ergangen sind. Eine solche Kapitalgesellschaft, gleich- viel ob mit beschränkter oder unbeschränkter .Haftbar- keit ihrer Mitglieder, wird ^oniMu.^ genannt, wäh- rend die individualistische Verbindung von Personen zu einem Handelsunternehmen I^rwErsliip heißt.
Das grundlegende, nach vorbereitenden Gesetzen von 1855,1856 und 1858 ergangene Gesetz ist die 0. ^. von 1862. Hierzu sind allgemeine Ergänzungsgesetze von 1867,1870,1877 und 1879 ergangen. (S.Aktie und Aktiengesellschaft, Bd. 1, S. 293.) RNF 2. oÄMtai HiviÄSÄ KQto 8ka.rS3 und VonttV^2ÜS8 liniitoä k^ 8karS8. s. Aktie und Aktiengesellschaft (Bd. 1, S. 288 a). vonip"l.rN!son (frz., spr. kongparäsöng), Ver- gleich, Vergleichung; 6u oouiMraiLon (spr. ang), im Vergleich; 89.Q8 o0n1p3.ra.i80u (spr. hang), ohne Ver- gleichung (mit Ausschluß jeder weitern Vergleichung).
VoniVNi-NtiV (lat.), Vergleichung; z. B. 0. lit- t6räi-n!n, Vergleichung der Handschrift durch Schrift- verständige, Schriftvergleickung (s. d.). Über 0. im grammatischen Sinn s. Komparation. Coinparetti, Domenico, ital. Philolog, geb. zu Nom, studierte auf der Univer- sität daselbst, wurde Apotheker und pflegte daneben das Studium der alten und modernen Sprachen. 1859 wurde er Professor der griech. Sprache [* 5] und Litteratur an der Universität zu Pisa [* 6] und nach mehrern Jahren in gleicher Eigenschaft nach Florenz [* 7] versetzt; gegenwärtig ist er mit den Vorlesungen über griech. Altertümer an der Universität Rom [* 8] beauftragt.
Seine wichtigsten Arbeiten sind: «0886r- vHxioiii intorno üi lidro ä6i 86tt6 83.vi» (Pisa 1865), «8agAi ä6i äialotti ^ikei ä6i1'Italia m^iäioua^» (ebd. 1866),
«VirMo Q6i ni6äio 6vo» (2 Bde., Liv. 1872; deutsch von Dütschke, Lpz. 1875),
«I^pii-o 6roo1a,n686 in6äito» (Tur. 1875),
«I^a. e0imQi38i0Q6 0W6rie3. äi ?i8i8tiat0 6 ii eiolo 6P100» (ebd. 1881), «I^risioui ^i-6l?Ii6 äi Olimpia. h Hi It,Ii^3.n (in den »^tti äLiia 1^6^16 ^.oo3.ä6inig. ä6i I^ino6i", III, 6, Rom 1881),
«Der Kalewala. Histor.-krit.
Studie» (deutsche Ausg.,
Halle
[* 9] 1892). Mit d'Ancona giebt Compiègne
heraus: «^anti 6 raceonti äsi popolo italiÄiio') (Bd.
1-9,
Tur. 1870-91); mit
Gins.
Müller und Flechia redigierte er lange die »Kivi8t3. äi iiloloZia. 6 ä'i8truxioQ6 dg.88ie3,')
(Turin);
[* 10]
seit 1884 giebt er das «Nu860 itaii^no ä'antieliitg. oi3.88iog.» (Florenz) heraus. voinp3.rtiniVnto (ital.),
abgeteilter Raum, Bezirk, Fach, Eisenbahncoupö u. s. w.;
Bezeichnung der Landesteile des Königreichs Italien [* 11] (s. 0.). Koppelweide, Koppeltrift; «7u8 »0MM8cui oder eom- pH8C6Qäi, Trift-, Hutgerechtigkeit auf dem Grund und Boden eines andern. V0UIP2.8810 (lat.), Mitleid, Mitgefühl; ^68win (0Np3.88i0ni8 N^riH6 Vir^iQiZ, Iest des Mit- leidens Maria, s. Maria. voinpHtSr (neulat.), Gevatter. ckoinVVH32.tio (lat.), s. Aufrechnung; 0. wori onm äg.inii0, Zusammenrechnung des aus einer Angelegenheit erwachsenen Gewinns mit dem Scha- den. Hierfür gilt als Regel: wer von einem andern Schadenersatz fordert, muß sich den Gewinn ab- rechnen, welchen er aus der Angelegenheit gezogen hat, aus der ihm ein Schaden erwachsen ist. VoinpsnIHtis oornp0TiLä.nHH8 (lat), mit Ausgleichung des Auszugleichenden. Voinpöi-G (frz., spr. kongpähr), Gevatter; auch Helfershelfer. Eompiegnc (spr.kongpiänj).
1) Arrondisfement des franz. Depart. Oise, hat 1274,3ß (1891) Artitel, die man unter E vermißt, sind unter K aufzusuchen. ¶
Quellen, Literatur
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
---|---|---|---|---|
6.27 | Fan | Compiègne | L'Afrique équatoriale | (Par. 1875, 2 Bde.) |
57.211 | Französisch-Kongo | Compiègne | L’Afrique équatoriale | (Par. 1875) |
18.478 | Jeanne d'Arc | Sorel | La prise de J. d'A. devant Compiègne | (das. 1889) |
59.889 | Jeanne d’Arc | Sorel | La prise de J. d’A. devant Compiègne | (ebd. 1889) |
4.233 | Compiègne | "Voyages, chasses et guerres" | (das. 1876) | |
4.233 | Compiègne | "L'Afrique équatoriale, Gabonais, etc." | (Par. 1875, 2 Tle.) | |
6.544 | Frankreich | Zwar wurde sie bei dem Versuch | Compiègnezu entsetzen, von den Engländern gefangen genommen und nach einem schändlichen Prozeß in Rouen als Zauberin verbrannt | (30. 1431) |
54.591 | Crépy | Oise | 22 km nordöstlich von Senlis, an der zur Oise gehenden Authonne und den Linien Paris-Soissons, Chantilly-C. | (35 km) und C.-Compiegne-Estrées-St. Denis der Franz. Nordbahn, hat (1891) |
16.211 | Villers-Cotterets | Knotenpunkt der Eisenbahnen Paris-Soissons-Laon | V.-La Ferté Milon und Compiègne-Silly la Poterie, hat ein ehemaliges Schloß Franz' I. | (jetzt Armenhaus), Fabrikation von Wirk-, Sieb- und Spielwaren, Gerberei, Weinhandel und (1881) |
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