Cohausen
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Karl August von, Militäringenieur und Altertumsforscher, geb. zu Rom, [* 2] wo sein Vater Directeur des Estafets war, trat 1831 zu Koblenz [* 3] in die 8. Pionierabteilung der preußischen Armee, wurde 1833 Offizier, nahm aber 1840 seinen Abschied, um die Leitung der Steingutfabrik zu Mettlach zu übernehmen, und war dann auch im Baufach thätig. 1848 trat er wieder in das Ingenieurkorps, unternahm 1850-51 Ausgrabungen von alten Verschanzungen und Gräbern auf dem Hunsrück und bereiste 1857 das Deutschordensland und Italien [* 4] zum Studium mittelalterlicher Befestigungen, war 1858 bis 1866 der Bundesmilitärkommission in Frankfurt [* 5] a. M. beigegeben, wurde 1866 zur preußischen Gesandtschaft nach Paris [* 6] kommandiert, war 1870 Platzingenieur von Minden, [* 7] dann bis Frühjahr 1871 von Koblenz und wurde 1871 zum Konservator der Altertümer in Wiesbaden [* 8] ernannt. Im Auftrag Napoleons III. stellte er für dessen »Leben Cäsars« 1862 archäologische Untersuchungen im Maas- und Rheinland an. Er war Mitglied der Jury (für Stein-, Thon- und Glasindustrie) bei den Weltausstellungen 1873 zu Wien [* 9] und 1878 zu Paris und gehört seit 1874 dem Verwaltungsrat des Römisch-germanischen Museums in Mainz, [* 10] seit 1885 auch dem des Germanischen Museums in Nürnberg [* 11] an. Außer zahlreichen bauwissenschaftlichen Arbeiten in der »Bauzeitung«, dem »Zentralblatt der Bauverwaltung«, »Westermanns Monatsheften« und antiquarischen Aufsätzen in den Bonner »Jahrbüchern« und den »Annalen des Nassauischen Altertumsvereins« etc. schrieb er: »Cäsars Rheinbrücken« (Leipz. 1867);
»Römische [* 12] Steinbrüche an der Bergstraße« (Darmst. 1876);
»Das Römerkastell Saalburg« (Homb. 1878 und 1889);
»Der römische Grenzwall in Deutschland« [* 13] (Wiesb. 1884, mit Atlas; [* 14] Nachtrag 1886);
»Die Altertümer im Rheinland«, Wegweiser (das. 1890).