Clisson
(spr. -óng),
Olivier de, franz.
Ritter, geb. 1336 in der
Bretagne, kämpfte im
Dienste
[* 3] des
Grafen von
Montfort
in der
Schlacht von
Auray (1364), trat 1368 zu den
Franzosen über und ward
Duguesclins Waffenbruder.
Seiner Grausamkeit wegen
hieß er der
Schlächter (le boucher). Er vernichtete mit
Duguesclin die Söldnerhaufen (grandes compagnies)
und entriß den Engländern alles Gebiet nördlich der
Garonne. 1380 wurde er
Duguesclins Nachfolger als
Connetable, entschied 1382 den
Sieg bei Rosebecke über die
Flamänder und übte seitdem großen Einfluß auf König
Karl VI.; nachdem dieser aber in
Wahnsinn
verfallen und ruchbar geworden war, welche
Reichtümer Clisson
angehäuft, ward er von den
Herzögen von
Berri
und
Burgund gestürzt und 1392 vom
Parlament zur
Verbannung und zu 100,000
Mark
Silber
Strafe verurteilt. Er starb 1407 auf seinem
Schloß
Josselin in der
Bretagne.
Vgl. Mazas, Vies des grands capitaines français, Bd. 3 (4. Aufl., Par. 1875).