Chloroform
,
Trichlormethan, eine organische Verbindung von der Zusammensetzung CHCl3. Es entsteht bei der Einwirkung von Cblorkalk auf verschiedene Kohlenstoffverbindungen, wie Methyl- oder Äthylalkohol, Aceton, Essigsäure, ferner bildet es sich neben ameisensaurem Natrium aus Chloral durch Einwirkung von wässeriger Natronlauge:
CCl3.CHO + NaOH = CHCl3 + CHO2Na,
wobei das am reinsten erhalten wird. Im
Großen stellt man es dar, indem man ein Gemenge von
Alkohol,
Chlorkalk
[* 2] und Wasser aus eisernen
Retorten destilliert. Das überdestillierte Chloroform
wird durch Schütteln mit konzentrierter Schwefelsäure
[* 3] und
Destillation
[* 4] gereinigt.
Reines Chloroform
darf durch konzentrierte Schwefelsäure nicht gefärbt werden. Es ist eine wasserhelle,
schwere Flüssigkeit von süßlichem ätherischem
Geruch und
Geschmack, siedet bei 61°, löst sich kaum
in Wasser, leicht in
Alkohol und
Äther und vermag nicht zu brennen.
Unter dem Einfluß des Lichtes und bei Gegenwart von Feuchtigkeit zersetzt es sich langsam unter Freiwerden von Salzsäure,
es ist daher in trocknen
Gefäßen und im Dunkeln aufzubewahren.
Schon bei gewöhnlicher
Temperatur verdampft
das Chloroform
reichlich; die
Dämpfe verursachen beim
Einatmen
Bewußtlosigkeit und wirken anästhesierend. Schmerzhafte
Operationen
werden deshalb meist in Chloroform
narkose ausgeführt. (S.
Anästhesieren.) Zu diesem Zwecke muß man ganz reines Chloroform
anwenden.
Außerdem benutzt man Chloroform
als Lösungsmittel für Harze,
Kampfer,
Kautschuk,
Alkaloide,
Jod u. s. w. Das
Kilogramm kostet je
nach
Darstellung und Reinheit 2½ bis 12½ M. -
Vgl.
Koch,
Über das Chloroform
und seine Anwendung in der
Chirurgie (Lpz. 1874).