Chinoidin
(Chinioideum, »Chininähnliches«),
die braune, harzartige
Materie, welche aus den bei der Chininbereitung
abfallenden
Mutterlaugen durch kohlensaures
Natron gefällt wird, ist spröde, glänzend, an den Rändern durchscheinend, geruchlos
und fast geschmacklos, leicht löslich in verdünnter
Salzsäure und in
Alkohol, wenig in
Wasser; die alkoholische
Lösung schmeckt sehr bitter und reagiert alkalisch. Das Chinoidin
ist ein
Gemenge von
Chinin,
Cinchonin,
Chinidin,
Cinchonidin und den
Zersetzungsprodukten dieser
Basen. Man benutzt es als billiges Fiebermittel in der
Armen- und Hospitalpraxis. Als Roborans
kommt es dem
Chinin in keiner
Weise nahe; in starker
Dosis mit
Säuren verbunden, bewirkt es gelind und schmerzlos
reichlichen Stuhlgang.
Offizinell ist Tinctura Chinoidini
, aus 2 Teilen Chinoidin
, 17 Teilen
Spiritus
[* 2] und 1 Teil
Salzsäure.