(spr. kihdschi), röm. Fürstengeschlecht, aus Siena
stammend. Hervorzuheben sind:
Agostino Chigi, gest. 1512, Bankier Julius' Ⅱ. und Kunstmäcen, der von Peruzzi die herrliche Farnesina erbauen und
durch Raffael (Galatea, Vermählung der Psyche) ausmalen ließ; außer andern Künstlern beschützte er auch seinen Landsmann
Sodoma.
– Don Flavio, Fürst Chigi, geb. 1810, war bis 1848 Offizier in der
päpstl. Nobelgarde, trat dann in den geistlichen Stand, wurde Erzbischof von Mira in partibus, 1873 Kardinal und starb in
Rom. – Sein Neffe Don Mario Fürst Chigi-Albani, geb. Marschall der röm.
Kirche und Hüter des Konklave, ist jetzt Haupt der Familie.
Die Chigi erwarben das Fürstentum Campagnano in der röm. Campagna und das Herzogtum Ariccia; ihr Palast am Corso und an der Piazza
Colonna gehört zu den ansehnlichsten der Stadt. In Sta. Maria della Pace und Sta.
Maria del Popolo besitzen sie schöne Kapellen, jene durch Raffaels Wandgemälde der Sibyllen, diese durch
die nach desselben Künstlers Zeichnungen ausgeführten Musive der Kuppel bemerkenswert. Neuerdings haben die Chigi durch Erbschaft
den Namen der Albani dem ihrigen beigefügt.