Charette
de la
Contrie
(spr. scharett d' la
kongtrih),
François Athanase,
Führer der Vendéer im
Kampf gegen die französische
Republik, geb. zu Couffé bei
Ancenis, trat in den Marinedienst und ward 1789 Schiffsleutnant, verließ
aber bei den Fortschritten der
Revolution
Frankreich und ging nach
Koblenz.
[* 2] Infolge von Verlusten im
Spiel nach der
Bretagne zurückgekehrt,
wurde er
Chef der
Nationalgarde, versuchte in
Paris
[* 3] den König zu retten, entging glücklich den Verfolgungen vom und
lebte eine Zeitlang
auf seinem
Schloß Fonteclause.
Von den Insurgenten des untern
Poitou 1793 zum
Führer erwählt, organisierte er die bewaffneten
Scharen,
erlitt zwar erst durch den republikanischen
General Boulard
mehrere
Niederlagen, machte sich aber dann zum
Herrn der ganzen
untern
Vendée.
Da er nach Vereinigung mit den Insurgenten der obern
Bretagne nicht zum Oberkommandanten gewählt ward, focht
er fortan auf eigne
Faust und ward durch Sengen und
Brennen und schonungsloses
Morden ein
Schrecken der
Republikaner, ohne aber
etwas Bedeutenderes ausrichten zu können. Er verband sich mit Stofflet, dem
Führer in der obern
Bretagne, schloß jedoch mit
dem
Konvent
Frieden und versprach, auch Stofflets Unterwerfung zu bewirken. Weil aber
General
Hoche mehrere
Vendéerchefs hatte verhaften lassen, brach alle friedlichen
Verhandlungen ab und nahm den
Krieg wieder auf. Er mußte nach
einem blutigen
Gefecht bei St.-Cyr in den
Wald von Aizenay fliehen, von wo aus er einen Guerillakrieg begann. In demselben
schwerverwundet, wurde er gefangen und in
Nantes
[* 4] erschossen.
Vgl. Le
[* 5]
Bouviers,
Vie du général
Charette
(Nantes 1823).