(franz., spr. schangpjong, vom mittellat.
campio,
»Kämpe«),
im
Mittelalter ein
Kämpfer, der bei gerichtlichen
Zweikämpfen gegen
Lohn die
Stelle eines der Beteiligten
vertrat. Die Champions waren unehrenhaft und durch ein
Kleid von
Leder und bestimmte
Waffen
[* 2] gekennzeichnet, durften nicht zu
Pferde
[* 3] kämpfen und erschienen mit verschnittene
Haaren in den
Schranken. Sie erscheinen schon zur Zeit
Karls d. Gr.
Später hieß Champion ein
Ritter, der für irgend einen Kampfunfähigen, besonders für eine
Dame, in die
Schranken trat,
und in
Englandgab es, wahrscheinlich seit
Richard II., einen Champion des
Königs, der bei jederKrönung alle
die herausforderte, welche den König nicht als gesetzlichen
Souverän anerkennen würden. - Ganz verschieden hiervon ist
die moderne Bedeutung des
WortsChampion (engl., spr. tschanpjon) in der
Sprache
[* 4] des
Sports, wo es den Obsieger in einer
Reihe von
Wettkämpfen bezeichnet, der nun als Vorkämpfer einer
Partei gilt.
(frz., spr. schangpióng; ital.
campione; vom mittellat. campio), im frühern Mittelalter ein Kämpfer, der bei gerichtlichen Zweikämpfen für eine bestimmte
Belohnung einen der Beteiligten vertrat. Frauen, Kinder, Greise und Schwache hatten das Recht, in allen
Fällen, wo nicht über Majestätsverbrechen oder Elternmord entschieden werden
sollte, solche Kämpfer in die Schranken zu
stellen. Die Champion gehörten gewöhnlich der niedrigsten Klasse an und galten als unehrenhaft.
Sie muhten ein bestimmtes Kleid von Leder und bestimmte Waffen tragen, die ebenfalls für unehrenhaft galten, durften
nicht zu Pferde kämpfen und erschienen mit verschnittenen Haaren und Nägeln in den Schranken. Später hieß Champion ein Ritter,
der für eine beleidigte Dame, für ein Kind oder für irgend einen Kampfunfähigen in die Schranken trat. In England ernannte
man, wahrscheinlich zuerst unter Richard II., einen Champion des Königs, der zu Westminster bei
jeder Krönung alle die zum Duell herauszufordern hatte, die den Fürsten nicht als den gesetzlichen Herrscher der drei Reiche
anerkennen würden. Endlich bezeichnete man als Champion bei Turnieren auch den Ritter, der darauf zu achten hatte, daß die versammelten
Damen von niemand beleidigt wurden. - In neuerer Zeit wird das engl.
Wort Champion (spr. tschämmpiŏn) bei verschiedenen Sportarten (Faustkampf, Schwimmen,
Rudern, Radfahren u. s. w.) zur Bezeichnung desjenigen gebraucht, der die Meisterschaft
(Championship) in den bedeutendsten Wettkämpfen erworben hat.