(Charmotte); die Masse, aus welcher die für Schmelzöfen und andre Feuerungsanlagen so vielbegehrten feuerfesten
Backsteine (Chamottesteine), ferner
Schmelztiegel, Kapseln zum Porzellanbrennen etc. gefertigt werden; sie besteht aus reinem
Thon, gemengt mit bereits vorher gebranntem und gemahlenem
Thon. Die Feuerbeständigkeit der Masse, vermöge welcher sie selbst
in anhaltender Weißglut nicht berstet, mürbe wird oder schmilzt, liegt lediglich in der Reinheit des
Thons, in der Abwesenheit von
Alkalien,
Kalk,
Eisenoxyden, denn solcher reine
Thon ist schon von Natur feuerfest.
Der Zusatz des bereits gebrannten
Thons oder von Thonscherben hat den Zweck, das starke Schwinden zu verhindern, welchem der
fette, feuerfeste reiner
Thon beim Brennen ausgesetzt ist. Ein guter feuerfester Stein darf nicht zerspringen,
wenn er glühend in kaltes Wasser geworfen wird. Die von Ziegelhütten und zum Teil Porzellanfabriken in den Handel gebrachten
Steine sind gebrannt und mehr oder weniger weiß. Wo sie an demselben Orte hergestellt und verbraucht werden, geschieht das
Vermauern in lufttrocknem Zustande, und zwar unter allen Umständen ohneKalk, nur mit Thonmörtel. -
Ch. unglasierte zollfrei; glasierte s. Tarif im Anh. Nr. 38 b.
(franz. chamotte), eine feuerfeste Thonmasse, die man zur Konstruktion von Feuerungen,
Glüh- und Schmelzöfen, überhaupt für solche Baulichkeiten verwendet, welche einer andauernden heftigen Hitze ausgesetzt
werden sollen. Man gewinnt S. vorzüglich aus schon gebranntem und dann wieder gepulvertem, feuerfestem Thon, z. B. aus zerbrochenen
und zerstampften Porzellankapseln; doch wird auch ein Gemenge aus diesem Material mit rohem, noch nicht gebranntem, feuerfestem
Thon verarbeitet.
Die Schamotteziegel oder Schamottesteine (Porzellanziegel, Ofenziegel, unschmelzbare Mauersteine)
[* 3] werden bereitet, indem man
aus der zu verwendenden Thonmasse Ziegel formt, diese brennt, zerstampft, daß die größten Stücke einer Erbse gleichen, das
meiste aber ein mäßig feines Pulver darstellt, und diese Masse mit dem halben Gewicht frischen, nicht gebrannten Thons
derselben Art mischt, daraus wieder Ziegel formt und diese, nachdem sie gut ausgetrocknet sind, bei möglichst starker Hitze
brennt, so daß sie hart, klingend und hellgrau werden.
Gute Schamottesteine müssen die höchsten Temperaturen und den stärksten Temperaturwechsel aushalten, ohne zu schmelzen oder
zu springen; diesen Anforderungen genügen besonders die Steine von Stourbridge in England. Die Fabrikation
der Schamottesteine, welche zur Konstruktion von Porzellanöfen, für Gestelle von Eisenhochöfen, für Dampfkesselfeuerungen
etc. unentbehrlich sind, bildet ein gewinnreiches Nebengeschäft der Porzellan- u. Fayencefabriken, welche auf diese Weise ihre
Kapselscherben vorteilhaft verwerten, wird aber auch, besonders am Rhein und in Westfalen,
[* 4] vielfach selbständig betrieben.
Als Mörtel bei Mauerungen von S. wendet man das Gemisch der gestampften Steine mit frischem Thon an. Aus S. fertigt man auch
Röhren,
[* 5] Muffeln, Beschläge zu chemischen Öfen,
[* 6] Gasretorten, Schmelztiegeln u. dgl.
Kreis Witzenhausen, 361 m ü. M., in einem tiefen Thal zwischen dem Hirschberg und Bilstein, an der Gelster und an der Linie Walburg-G. der Preußischen Staatsbahn, hat ein Amtsgericht, Braunkohlenbergwerke, eine Ultramarinfabrik, sehr bedeutende Thongruben und Schamottesteinfabrikation
(ausgedehnter Export von Glashäfenthon und Schamotte), Schmelztiegel-, Thonwaren- und Thonröhrenfabrikation und (1885)
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