Chalybäus
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Heinrich Moritz, Philosoph, geb. zu Pfaffroda im sächsischen Erzgebirge, zuerst Hauslehrer in Wien, [* 2] dann Lehrer an der Kreuzschule zu Dresden, [* 3] seit 1825 an der Fürstenschule in Meißen, [* 4] seit 1828 an der Ritterakademie zu Dresden, von wo er 1839 an die Universität Kiel [* 5] berufen, 1852 aber seiner deutschnationalen Gesinnung halber mit neun seiner Kollegen von der dänischen Regierung seines Lehramtes entlassen wurde; starb in Dresden. Seine aus Vorlesungen vor einem größern Publikum entstandene geschmackvolle »Historische Entwickelung der spekulativen Philosophie von Kant bis Hegel« (Dresd. 1837, 5. Aufl. 1860) begründete seinen Ruf und wurde zweimal ins Englische [* 6] (von Tulk, Lond. 1854, und von Edersheim, 1860) übersetzt. Außerdem schrieb er im Sinn eines theistischen Eklektizismus: »Phänomenologische Blätter« (Kiel 1841);
»Die moderne Sophistik« (das. 1843);
»Entwurf eines Systems der Wissenschaftslehre« (das. 1846);
»System der spekulativen Ethik« (sein Hauptwerk, Leipz. 1850, 2 Bde.);
»Philosophie und Christentum« (Kiel 1853) und »Fundamentalphilosophie« (das. 1861).