Cartier
(spr. -ĭeh), Jacques, franz. Seefahrer, geb. 1491 in St. Malo, erhielt von Franz Ⅰ. den Befehl über zwei Schiffe, [* 2] welche St. Malo verließen, um die Fischgründe von Neufundland zu untersuchen. Er passierte längs der Nordküste von Neufundland, ging durch die Belle-Islestraße, nahm den ganzen Lorenzgolf auf und umsegelte fast ganz Neufundland. Man legte den neuentdeckten Gebieten den Namen Nova Francia bei. Im folgenden Jahre hatte er den St. Lorenzstrom zu erforschen und drang bis zu einem stark befestigten Dorfe, Hochelaga, vor.
Der
Berg über dem Orte wurde Mont Royal (jetzt Montreal)
[* 3] benannt. Mit der an dem damals noch unbekannten
Skorbut leidenden Mannschaft kehrte er nach einer harten Überwinterung 1536 nach Europa
[* 4] zurück. 1540 erhielt der Herr de
Roberval die Erlaubnis, auf eigene und des Königs Kosten eine
Niederlassung in
Canada zu gründen, und Cartier
wurde 1541 mit drei
Schiffen zu diesem Zwecke ausgesandt. In der Nähe des jetzigen Quebec baute er das
Fort Charlesbourg, untersuchte den
Strom
mit
Booten weiter aufwärts und überwinterte wieder; Cartier
kehrte aber im Juni 1542 nach
Frankreich zurück ohne Roberval. 1544 erhielt
Cartier
dann den
Auftrag, die überlebenden Kolonisten Robervals nach Europa zurückzuführen. Er starb –
Vgl. Michelant und
Ramé, Relation originale du voyage de J. Cartier
au
Canada en 1534 (Par. 1867);
Joüon des Longrais, Jacques
Cartier
(ebd. 1888).