Carrera
,
Valentino, ital. Dichter, geb. zu
Turin,
[* 2] war lange Zeit bei der Zolldirektion angestellt, trat aber 1878 in das Privatleben und lebt seitdem in seiner
Vaterstadt nur seinem dichterischen
Beruf. Carrera
ist einer der originellsten
Dramatiker seines
Volkes, der besonders auf den Gebieten
der
Komödie große Erfolge errang. Er trat 1859 zuerst hervor mit dem
Drama »Il
Lotto«, schrieb dann
»Don
Girella« (1862),
die phantastischen Dramen: »L'incubo« und »Il conte Orazio«, das Proverb »Chi s'aiuta Dio l'aiuta«;
ferner die allegorische Komödie »Concordia«, die Posse »Una notte passa presto«, das soziale Drama »O l'una o l'altra«, das Sittenlustspiel »La dote« und endlich 1870 die volkstümliche Komödie »La quaderna di Nanni«, womit er zuerst einen großen, ja außerordentlichen Erfolg errang.
Das Stück gilt für das glücklichste Gemälde florentinischen Lebens; die [* 1] Figur des Bobi ist typisch geworden. Seitdem brachte jedes Jahr eine Novität von
es kamen der Reihe nach, meist mit schönem Erfolg, zur Aufführung: »La guardia borghese fiamminga« (1871);
»Il capitale e la manod'opera« (1872);
»La strage degli innocenti« und »ABC« (1873);
die Satire »Un avvocato dell' avvenire« (1874);
»Galateo nuovissimo« (1875),
welches Stück ihm seitens Bonghis die Verleihung des Ritterranges eintrug;
ferner »Scarabocchio« (1876);
»Alessandro Puschin« (1877);
»Il danaro del comune« (1879)
u. a. Von sonstigen Werken sind eine geschichtliche
Arbeit: »Cronaca della difesa del
Lago Maggiore nel 1859«, und die Reiseschilderungen
»Per laghi ed
Alpi. Peregrinazioni d'uno zingaro« (1861) zu erwähnen. - Ein
Bruder von ihm, Quintino Carrera
, geb. zu
Turin,
Beamter daselbst, hat sich ebenfalls durch dramatische
Arbeiten (zum Teil im piemontesischen
Dialekt,
wie: »I pensionarj d' monsii Neirol«, »Ellunes«,
»Gl'impegnus« etc.) einen
Namen gemacht.