Carpĕnter,
Mary, engl. Philanthropin, Schwester von William
Benjamin Carpenter
, geb. in
Bristol, gest. daselbst
nahm schon früh Anteil an der socialen Reformbewegung, die sich Rettung und Besserung verwahrloster
Kinder, Erziehung
der niedern Volksklassen, vernunftgemäße Umgestaltung der
Strafanstalten und des Gefängniswesens zum Ziele setzte, gründete
in
Bristol mehrere wohlthätige Anstalten und eroberte durch persönliche Opferwilligkeit,
Schriften und Vorlesungen der Sache,
der ihr Leben gewidmet war, ein immer ^[] weiteres Gebiet.
Unter ihren Schriften sind hervorzuheben: «Morning and evening meditations for every day in the month» (1842),
«Reformatory schools for children» (1851),
«Juvenile delinquents, their condition and treatment» (1853),
«The claims of ragged schools to pecuniary aid from the annual parlamentary grants for educational purposes» (1859),
«Our convicts» (2 Bde., 1864). Wiederholt nahm sie an den Jahresversammlungen der British Association for the promotion of social science teil, und manche Socialreform war ihr zu danken. 1866–67 unternahm sie zu philanthropischen Zwecken eine Reise nach Indien, deren Ergebnisse sie in «Suggestions on prison discipline and female education in India» (1867) und «Six months in India» (2 Bde., 1868) niederlegte. Zur Beförderung der Gefängnisreform und der weiblichen Erziehung besuchte sie, unter lebhafter öffentlicher, auch offizieller Teilnahme, Indien noch 1868–69, 1870–71 und 1875–76. Die Ergebnisse der letzten Reise faßte sie in Briefen an Salisbury, damals Staatssekretär für Indien, zusammen, der sie offiziell dem Parlament mitteilte. –
Vgl. J. E. Carpenter
, M. Carpenter (1879).