Carole
(frz., spr. karóll; vom lat.
choraula; grch. choraulēs, «Chortanz») hieß
im Mittelalter der Reihen- oder Rundtanz (jetzt
Branle [s. d.] in
Frankreich, Rondeau in
Belgien),
[* 2] bei dem die Tanzenden, sich
bei den
Händen haltend, einen
Kreis
[* 3] bildeten und mehr herumgingen als tanzten. Dazu sang man Liedchen,
Caroles
, Chansons de carole. In England nannte man anfangs ähnliche Tänze und Tanzlieder auch
Carols; erst später gebrauchte
man das Wort für jeden
Gesang, besonders für geistliche Jubelgesänge (z. B. die
Christmas Carols). Auch in
Italien
[* 4] hieß
diese Tanzweise la
Carola und wird schon im «Decameron» erwähnt. –
Vgl. Wolf, Über die Lais, Sequenzen und Leiche (Heidelb. 1841).