R. Brown (Kielkrone), Gattung aus der Familie der Asklepiadeen, Sträucher oder kleine Bäume im tropischen Asien
und Afrika, mit breiten, festsitzenden Blättern und regelmäßigen Blüten.
Calotropis gigantea R. Br. (Asclepias gigantea L.,
Mudar, Ak, Yerkum), 5 m hoher, in Indien, am Senegal, auf den Molukken sehr gemeiner, auch häufig angebauter Strauch mit gegenständigen,
unterseits weißfilzigen Blättern und in Afterdolden stehenden, purpurroten, geruchlosen Blüten, enthält in allen Teilen
eine scharfe, bittere, opiumartig riechende Milch und ist seit sehr langer Zeit in Ostindien als Heilmittel
in Anwendung und sehr geschätzt. Die Rinde der Wurzel ist auch in Europa unter dem Namen Mudar bekannt geworden und als Brechmittel
und
mehr
gegen Aussatz empfohlen. Die sehr feine Samenwolle (vegetabilische Seide) dient als Polstermaterial, auch hat man sie mit Baumwolle
gemischt versponnen und auf Papier verarbeitet; aus der Rinde gewinnt man sehr feste Gespinstfasern.
Calotropis procera R. Br. (Asclepias gigantea
Andr., A. procera Ait.), ein dem vorigen ähnlicher Strauch in Indien, Arabien, Persien und Ägypten, mit spitzern
Blättern, wird auch ähnlich verwertet. Die Bastfaser ist als Yerkum bekannt. Die Blätter sollen in Persien einen zuckerartigen
Stoff (Ocharzucker) ausschwitzen.
Calotropis gigantea (Oscherstrauch) trägt große, gelbe Früchte vom Ansehen großer Quitten und Zitronen, die beim
Anfassen zerplatzen und einen trocknen, staubförmigen Inhalt ausstreuen.
Diese Früchte sind die Sodomsäpfel,
von welchen schon der jüdische Historiker Josephus im 1. Jahrh. n. Chr. berichtet, daß sie zum warnenden Andenken an die verbrannten
Städte Asche enthalten.
Vgl. Seetzen, Reisen durch Syrien, Palästina etc. (Berl 1854-55).
R. Br., Pflanzengattung aus der Familie der Asklepiadeen (s. d.) mit drei Arten in den wärmern Gegenden
Asiens und Afrikas. Es sind Sträucher oder kleine Bäume mit breiten, fast sitzenden Blättern und Blüten,
die aus einem fünfteiligen Kelch, einer fünfteiligen Blumenkrone, fünf Nebenkronenblättern, fünf Staubgefäßen und zwei
Griffeln bestehen.
VonCalotropis gigantea R. Br. und Calotropis procera
R. Br., beide auch Mudarpflanze genannt, benutzt man in Indien und Afrika die Wurzeln als Brechmittel und gegen verschiedene
Krankheiten, hauptsächlich gegen Lepra; sie enthalten einen eigentümlichen, in kaltem Wasser leicht
löslichen Stoff, das Mudarin, das schon in den geringsten Gaben sofort Erbrechen bewirkt. Außerdem werden von beiden Arten
die Bastfasern der Rinde und die Samenhaare zu Geweben, Polstern u. dgl. benutzt. Die Samenhaare kommen als vegetabilische
Seide in den europ. Handel. (S. Asclepias.)