Callao
(spr. kaljāo), Haupthafen der südamerik. Republik
Peru,
[* 2] bildet mit seiner nächsten Umgebung eine eigene
Provinz,
«Provincia constitucional del Callao»
, mit (1890) 35492 E., liegt unter
12°2' südl.
Br. und 77°7' westl. L. von Greenwich, 11 km im W. von Lima,
[* 3] mit dem es durch zwei Eisenbahnen
verbunden ist, südlich der Mündung des Rio
[* 4] Rimac, an der geschützten
Bai von Callao
von 78 km
Umfang, und hat nach Schätzung 20000 E.
Die Stadt ist durchweg regelmäßig gebaut und infolge der kühlenden
Seewinde ziemlich gesund;
die Temperatur liegt zwischen 14,5 und 20°;
doch fehlt es an Einrichtungen für die Gesundheitspflege. Callao
hat einen großartigen Hafendamm,
ein Zollhaus mit 31 kolossalen
Magazinen, deren jedes 6–8 Schiffsladungen bergen kann und ein schwimmendes Dock
[* 5] für Schiffe
[* 6] bis zu 8 m
Tiefgang;
Zuckersiederei, Sägemühlen und Eisengießereien.
Die alte Festung
[* 7] ist jetzt Zollhaus.
Die Bevölkerung besteht zum größten
Teile aus meist farbigen
Arbeitern und Matrosen. Der allgemeine Rückgang Perus tritt
besonders in Callao
zu
Tage. Es gingen 1891 im
Hafen 596 Schiffe ein, darunter 355
Dampfer mit 386473 t und aus 588 Schiffe,
darunter 356
Dampfer mit 390900 t.
Der Handel ist vornehmlich in engl. und deutschen
Händen. Ausfuhrgegenstände sind:
Erz,
Blei,
[* 8]
Silber,
Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.
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Häute, Coca und Knochen.
[* 10] Eingeführt werden Eisenwaren, Leinen- und Baumwollwaren, Kohlen, Lichte und Bier. Der Schiffsverkehr
hat bedeutend abgenommen,seitdem die Guanoverschiffungen in großem Maßstabe aufgehört haben; man hat auch in neuester
Zeit aufgehört, ausführliche Schiffsberichte zu veröffentlichen. Callao
ist Sitz eines deutschen Konsuls und fast
aller andern Staaten. Im S.von am Meeresboden die Trümmer des alten Callao
, das bei dem Erdbeben
[* 11] völlig
zerstört und von der einbrechenden Flutwelle mit seinen 4000 E. und fast allen Schiffen verschlungen wurde.
Bei Callao
siegten die Chilenen über die Spanier und Callao
war der letzte Platz, den die Spanier in
Peru behaupteten. Erst ging es, nach einer mehr als zweijährigen Belagerung, durch Kapitulation an Peru über. Seitdem
spielt die Stadt in den häufigen Emeuten des Landes fast immer eine bedeutende Rolle. Am wurde Callao
von einer span.
Flottille unter Nuñez ohne Erfolg beschossen. In dem sog. Salpeterkrieg der Chilenen gegen Peru und Bolivia
[* 12] wurde Callao
, das schleunigst wieder befestigt worden war, durch ein starkes chilen.
Geschwader blockiert und 22. April und bombardiert, hielt sich aber trotz großer Not auch nach den Niederlagen bei Chorillos
unter dem neuen Präsidenten Piérola, bis die Hauptstadt Lima selbst gefallen war.