Callao
(spr. kaljao), Seestadt in der südamerikan. Republik Peru, [* 2] 9 km südwestlich von Lima, [* 3] an einer schmalen Bai gelegen, welche durch die Insel San Lorenzo gegen Winde [* 4] und Wogendrang geschützt ist und eine der sichersten Reeden der Welt bildet. Die Stadt hat meist enge Straßen und nur wenige hervorragende Gebäude, aber als Stapelplatz Limas und des Departements Junin, mit dem eine Eisenbahn sie verbindet, herrscht in ihr reges Leben. Der 210 Hektar große Binnenhafen (Darsena), von gewaltigen Molen eingeschlossen, ist ein großartiges Werk der Neuzeit (seit 1872 erbaut).
Nicht weit davon steht das ausgedehnte
Castillo del
Real Felipe, 1770-75 von den Spaniern erbaut und mit 400
Geschützen bewaffnet,
jetzt aber Zollhaus. An sonstigen Gebäuden sind noch zu erwähnen: die 3 katholischen und die englische prot.
Kirche (mit
Schule), das
Haus des
Präfekten, 2
Hospitäler, ein
Theater
[* 5] und ein Klubhaus (im
Bahnhof). Callao
hatte 1876: 33,502 Einw. Es hat
eine Zuckersiederei,
Sägemühle,
Eisengießereien,
Werfte der
Pacific-Dampfschiffahrtsgesellschaft, Dampfmühle und
Schmelzhütte (auf der
Insel
San Lorenzo), ist aber namentlich seines
Handels wegen wichtig, daher auch Sitz eines deutschen
Konsuls. Im J. 1882 liefen 407
Schiffe
[* 6] mit 227,468
Ton.
Gehalt ein; die Einfuhr schätzte man vor dem
Krieg auf 16 Mill., die
Ausfuhr auf 10 Mill.
Soles.
Ausgeführt werden namentlich:
Silber,
Gold,
[* 7]
Salz,
[* 8]
Baumwolle,
[* 9]
Zucker
[* 10] und
Häute. Das jetzige Callao
liegt nördlich
von der alten Stadt, die durch ein
Erdbeben
[* 11] zerstört ward. Callao
war der letzte Platz, den die
Spanier in
Peru behaupteten;
erst nach zweijähriger Belagerung kam derselbe
durch
Kapitulation in die
Gewalt der
Peruaner.
Am schlugen die
Forts einen
Angriff der spanischen
Flotte ab, aber die Chilenen, welche die Stadt besetzten,
haben sämtliche Festungswerke geschleift.