Bülach.
Bezirk des Kantons Zürich.
Fläche 18450 ha. 21523 Ew.; 4627 Haushaltungen in 3426
Häusern. 20048 Reformierte, 1449 Katholiken
und 26
Juden. 117 Ew. auf den km2. Der Bezirk umfasst 23 politische Gemeinden:
Bachenbülach,
Bassersdorf,
Bülach
,
Dietlikon,
Eglisau, Ober und
Unter Embrach,
Freienstein,
Glattfelden,
Hochfelden,
Höri,
Hüntwangen,
Kloten,
Lufingen,
Nürensdorf,
Opfikon,
Rafz,
Rieden,
Rorbas,
Wallisellen,
Wasterkingen, Wil
und
Winkel. 12 Kirchgemeinden:
Bassersdorf (mit
Nürensdorf), Bülach
(mit
Bachenbülach,
Hochfelden,
Höri und
Winkel),
Dietlikon (mit
Rieden),
Eglisau,
Embrach (Ober und Unter),
Glattfelden,
Kloten (mit
Opfikon),
Lufingen,
Rafz,
Rorbas (mit
Freienstein),
Wallisellen und Wil
(mit
Hüntwangen und
Wasterkingen).
Der Bezirk grenzt im O. an die Bezirke Andelfingen, Winterthur u. Pfäffikon;
im S. an die Bezirke Uster u. Zürich; im W. an den Bezirk Dielsdorf;
im N. an das Grossherzogtum Baden und eine Enklave des Kantons Schaffhausen. Der am rechten Ufer des Rheins gelegene n. Abschnitt des Bezirkes bildet die weite Kiesebene des Rafzerfeldes (mittl. Höhe 400 m), die im N. von einem bewaldeten Molassehöhenzug begrenzt wird. S. davon fliesst der Rhein in engem, 50-60 m tief eingeschnittenem Thal.
Seine Nebenflüsse
Glatt und
Töss gehören mit ihrem untern Laufabschnitt ebenfalls zum Bezirk Bülach
und liefern einer
ganzen Anzahl von Fabrikanlagen die nötige Triebkraft.
Westlich der Glatt erheben sich der Strassberg (479 m; zwischen Glatt und Rhein), Laubberg (497 m), Hiltenberg (546 m) und Rheinsberg (569 m). Von letzterm zweigt sich nach S. ein breiter Höhenzug ab, dem u. a. der Dettenberg (561 m) angehört. Oestlich von der Töss der breite Rücken des Irchel (696 m), der ebenfalls noch in die Nachbarbezirke übergreift. Alle diese Rücken bestehen der Hauptsache nach aus horizontal gelagerten Molasseschichten, und zwar steht an ihrem Fuss meist marine Molasse an, die früher häufig zu Bausteinen gebrochen wurde, während darüber obere Süsswassermolasse folgt. Die höchsten der genannten Tafelberge tragen endlich auf ihrem Rücken noch eine 30-40 m mächtige, fest verkittete Schuttdecke aus der ersten Glacialzeit (Deckenschotter). Thäler und Hänge sind mit Glacialschutt und Moränen überführt und verdanken diesen ihren fruchtbaren Boden. ¶
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Die Arealstatistik ergibt:
ha | |
---|---|
Aecker | 4638 |
Wiesen | 6208 |
Wald | 6002 |
Reben | 676 |
Torfmoore | 676 |
Oedland | 250 |
Von grosser Bedeutung ist der Ackerbau, besonders der Getreidebau; auch die Viehzucht gewinnt zusehends an Wichtigkeit. Die Viehstatistik ergibt folgende Zahlen:
1876 | 1886 | 1896 | 1901 | |
---|---|---|---|---|
Hornvieh | 8298 | 9253 | 10441 | 10396 |
Pferde | 368 | 298 | 416 | 465 |
Schweine | 3674 | 3990 | 4694 | 4339 |
Ziegen | 2670 | 2728 | 2582 | 2573 |
Schafe | 323 | 14 | 307 | 157 |
Bienenstöcke | 1461 | 2081 | 2401 | 2188 |
Wenig entwickelt ist die industrielle Thätigkeit; man zählt nur 36 dem eidgenöss. Fabrikgesetz unterstehende Betriebe.
Ihre Mehrzahl liegt an den Ufern der Glatt und Töss: in Hochfelden, Glattfelden, Rorbas und Freienstein. Gemeinnützige
Gesellschaft; unterhält die Krankenasyle Bülach
und Rorbas, nimmt Lehrlingsprüfungen ab und widmet ihre Thätigkeit ausserdem
noch einer Reihe von andern gemeinnützigen Unternehmungen.
Der Bezirk wird durchzogen von den Strassen Zürich-Winterthur und Zürich-Schaffhausen und von den Eisenbahnlinien Winterthur-Bülach-Waldshut u. Zürich-Bülach-Eglisau-Schaffhausen; im S. schneiden den Bezirk die Linien Zürich-Wallisellen-Winterthur, Zürich-Kloten-Winterthur und Zürich-Uster-Rapperswil. Vergleiche die Karte.