Bruun
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Philipp, russ. Archäolog und Historiker, geb. zu Fredriksham, studierte in Dorpat, [* 2] unternahm Reisen ins Ausland, widmete sich anfangs dem Studium der Nationalökonomie und Statistik, bekleidete lange Zeit die Professur der Geschichte und Staatswissenschaften am Lyceum Richelieu in Odessa [* 3] und wirkte seit 1866 an der neurussischen Universität daselbst. Er starb Seine ungemein fruchtbare schriftstellerische Thätigkeit richtete sich insbesondere auf das Gebiet der historischen Geographie und Ethnographie. [* 4] Zu seinen bedeutendsten Arbeiten zählen seine »Notices historiques et topographiques concernant les colonies italiennes en Gazarie« (Petersb. 1866) und sein »Essai de concordance entre les opinions contradictoires relatives à la Scythie d'Hérodote et aux contrées limitrophes« (das. 1873). Auch gab er mehrere ältere Reiseberichte, wie z. B. die Reise des Guillebert de Lannoy in Südrußland 1421, die Reise des Johann Schiltberger u. a., heraus. Seine kleinern Schriften sammelte er in einem zweibändigen Werk in russischer Sprache: [* 5] »Tschernomorje« (1880), welches von der Akademie der Wissenschaften gekrönt wurde.