Brontophobie
(griech.), Donner-, Gewitterfurcht.
Brontophobie
4 Wörter, 49 Zeichen
Brontophobie
(griech.), Donner-, Gewitterfurcht.
s. Gewitter. ^[= die Gesamtheit der Erscheinungen von Donner und Blitz, welche auftreten, wenn sich Wolken, die ...]
1) Georg Raphael, Bildhauer, geb. zu Eßling in Niederösterreich, trat dem Unwesen des Berninischen Stils, der in wüste Schrankenlosigkeit ausgeartet war, durch Studien nach Natur und Antike entgegen und wurde so der Vorläufer einer neuen, auf größere Reinheit des Geschmacks gegründeten Richtung. Anfangs für den geistlichen Stand bestimmt, fand er im Stift Heiligenkreuz an dem Bildhauer Giuliani einen Pfleger seines früh erwachten Talents.
Aus dessen Atelier trat er in die Wiener Akademie der bildenden Künste über, worauf er bald vom Hof [* 3] beschäftigt wurde und den Titel kaiserlicher Galanteriebildhauer erhielt. Indessen war die Abneigung Donners gegen allerlei herkömmliche Bräuche seinem Fortkommen bei der damaligen vornehmen Gesellschaft hinderlich, so daß sein ganzes Leben im Kampf mit Not und Entbehrungen verlief. Ein Ruf nach Salzburg [* 4] verschaffte ihm im dortigen Schloß Mirabell Beschäftigung, auch ernannte ihn Fürst Esterházy 1739 zu seinem Baudirektor. Donner hielt sich nun wieder in Wien [* 5] auf, wo er 1739 den Brunnen [* 6] auf dem Neuen Markt mit fünf in Blei [* 7] gegossenen Figuren schmückte, welche Niederösterreichs vier Hauptflüsse und die göttliche Vorsehung darstellen.
Durch kühne und geistvolle Erfindung wie durch ein feines plastisches Formgefühl ausgezeichnet, sind diese Figuren jedoch nicht frei von Manieriertheit, die sich namentlich in den lang gestreckten Körperverhältnissen äußert. 1873 wurden dieselben durch genaue Bronzekopien ersetzt. Donners letztes Werk war die Brunnengruppe: Perseus [* 8] und Andromeda für das Wiener Rathaus, gleichfalls von Blei;
von Marmor ist sein Karl VI. im Belvedere. Donner starb in sehr mißlicher Lage in Wien.
Seine Biographie schrieb Schlager (Wien 1848). - Zu seinen besten Schülern gehören seine beiden Brüder Matthias und Sebastian, ersterer namentlich als Medailleur bekannt, dem die Stempelschneidekunst viele Vervollkommnungen verdankt. Berühmt ist seine Schaumünze auf Karl Albert von Bayern [* 9] (1727); vor allem aber hat er Maria Theresia auf die mannigfachste Weise in Münzen [* 10] verewigt.
Vgl. Kabdebo, Matthias Donner und die Geschichte der Wiener Graveurakademie (Wien 1881).
2) Johann Jakob Christian, ausgezeichneter Übersetzer klassischer Dichter, geb. zu Krefeld, [* 11] kam 1807 mit seinen Eltern nach Stuttgart, [* 12] wo er das Gymnasium besuchte, studierte 1817-22 in Tübingen [* 13] Theologie und Philologie, wurde 1823 Repetent am theologischen Seminar zu Urach, dann am theologischen Stift zu Tübingen, erhielt 1827 eine Professur am obern Gymnasium zu Ellwangen, 1843 zu Stuttgart, wurde 1852 in Ruhestand versetzt und starb, seit 1872 an den Folgen eines Schlaganfalls daniederliegend, daselbst. Durch Voß in Heidelberg [* 14] und Conz in Tübingen angeregt, übersetzte er in den Versmaßen des Originals die Satiren des Juvenal (Tübing. 1821) und des Persius (Stuttg. 1822), später die »Lusiaden« des Camoens (Leipz. 1833, 3. Aufl. 1869). Allgemeine Anerkennung fand die Übertragung des Sophokles (Heidelb. 1838-39; 9. Aufl., Leipz. 1880) wegen ihrer Treue und gewandten Sprache. [* 15] Es folgten Übersetzungen des Euripides (Heidelb. 1841-52, 3 Bde.; 3. Aufl. 1876), Äschylos (Stuttg. 1854), Homer (das. 1855-58, 2 Bde.; 3. Aufl. 1874 ff.), Pindar (Leipz. 1860), Aristophanes (das. 1861-62, 3 Bde.), Terenz (das. 1864, 2 Bde.), Plautus (das. 1864-65, 3 Bde.), Quintus Smyrnäus (Stuttg. 1866-67); doch gelten die spätern nicht als so gelungen wie die frühern.
Nr. | Ergebnis | Donner |
---|---|---|
1 | ****** | Don|ner, der; -s, - <Pl. selten> [mhd. doner, ahd. donar, lautm.]: dumpf rollendes Geräusch, das dem ... |
Anzahl Fundstellen auf 150 begrenzen.
Inhaltlicher Zusammenhang zu Artikeln, die im Schlüssel (Band 99) unter der gleichen Rubrik aufgeführt sind, maximal 200.
Zum Artikel 'Donner' auf Seite 5.63 wurden 300 verwandte Einträge gefunden in total 4 Kontexten:
Donner Lake
Donner, 1) Georg Raphael
Donner, 2) Joh. Jak. Chr.
Donner, s. Gewitter
Anzahl Elemente auf 200 begrenzen.
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
---|---|---|---|---|
16.602 | Wien | Brunnen am Neuen Markt | Figuren von Raphael Donner | (1638) |
5.63 | Donner | Kabdebo | Matthias D. und die Geschichte der Wiener Graveurakademie | (Wien 1881) |
5.63 | Donner | "Lusiaden" | des Camoens (Leipz. 1833, 3. Aufl. 1869) | |
65.733 | Teufel | "Da soll ja der T. | (Donner) dreinschlagen"; | |
15.1041 | Uralaltaische Sprachen | Donner | Vergleichendes Wörterbuch der finnisch-ugrischen Sprachen | (Helsingfors 1874-76, 2 Tle.) |
7.1009 | Hagen | "Die forstlichen Verhältnisse Preußens" | (2. Aufl. von Donner, Berl. 1883, 2 Bde.) | |
15.810 | Trautmann | Buch | "Leben, Abenteuer und Tod des Theodosius Thaddäus Donner" | (das. 1864) |
12.433 | Orfila | "Secours à donner aux personnes empoisonnées" | (Par. 1812; deutsch, Berl. 1819 u. 1831) | |
58.17 | Girard | "Essai sur le mouvement des eaux courantes et la figure qu’il convient de donner aux canaux" | (ebd. 1804) | |
65.733 | Teufel | "Die | (entlaufene) Gans ist zum Donner (Teufel) gegangen". | |
64.676 | Schwartz | "Wolken und Wind, Blitz und Donner" | 1879) | |
65.867 | Tischbein | "Tètes de différents animaux, dessinées d'après" nature, pour donner une idée plus exacte de leurs caractères" | (2 Bde., Neap. 1790) | |
8.347 | Helbig | "Wandgemälde der vom Vesuv verschütteten Städte Kampaniens" | (Leipz. 1868, mit einem Anhang von Donner über die antiken Wandmalereien in technischer Beziehung) |
13 Quellen wurden gefunden. Anzahl Quellen auf 30 begrenzen.