Brinvilliers
(spr. brängwiljeh), Marquise de, mit ihrem Mädchennamen Marie Madelaine Dreux d'Aubray, berüchtigte franz. Giftmischerin, die Tochter eines französischen Offiziers, vermählte sich 1651 mit dem Kavallerieobersten Marquis de in Paris, [* 2] knüpfte aber bald ein Liebesverhältnis mit dem Rittmeister Jean Baptiste de Sainte-Croix an. Durch diesen, welcher seine Kenntnisse einem Italiener, Exili, verdankte, wurde sie in die Geheimnisse der Giftmischerei eingeweiht und vergiftete nun mit Hilfe eines Bedienten eine ganze Reihe von Personen, namentlich ihren Vater und ihre Geschwister, um sich das ganze Familienvermögen anzueignen.
Ihrem Gemahl, dem sie wiederholt
Gift beibrachte, wurde insgeheim durch
Sainte-Croix selbst
Gegengift gereicht. Das verbrecherische
Treiben der beiden kam, obwohl man seit 1672 von den Erbschaftspulvern der Brinvilliers
redete, erst ans
Licht,
[* 3] als
Sainte-Croix bei der
Bereitung eines
Gifts durch Unvorsichtigkeit sich selbst vergiftete. Die
Marquise, welche nach
England,
von da nach
Deutschland
[* 4] entflohen war, wurde schließlich zu
Lüttich
[* 5] in einem
Kloster entdeckt und bekannte auf der
Folter ihre
Verbrechen, worauf sie zum
Tod verurteilt und enthauptet wurde.
Scribe wählte die und ihr
Schicksal zum Süjet
einer komischen
Oper: »La marquise de Brinvilliers«.
Vgl. Bauplein, La marquise de Brinvilliers
(1871), und die
Schriften von Roullier (1883) und
Montjoyeux (1885).