ein mit brennbaren und explodierenden
Stoffen kunstmäßig angefülltes Fahrzeug, das bestimmt ist, feindliche
Schiffe
[* 2] in
Brand zu stecken. Man ließ die Brander angezündet mit der Strömung oder mit günstigem
Winde
[* 3] gegen
die feindlichen Schiffe schwimmen, wo diese ihnen nicht gut ausweichen konnten, oder suchte sie nachts an die Schiffe zu
befestigen und steckte sie dann in
Brand, während die
Besatzung sich auf bereit gehaltenem
Boote rettete.
Schon die
Tyrer gegen
Alexander, die Karthager gegen die
Römer
[* 4] und die Kreuzfahrer gegen
Ptolemaïs bedienten sich solcher
Brand-
und
Feuerschiffe. Berühmt geworden sind die und Minenschiffe Gianibellis (s. d.)
bei der
Belagerung von
Antwerpen.
[* 5] Die Catamaran-Expedition der Engländer gegen die bei
Boulogne 1804 versammelte franz. Invasionsflotte,
deren Brander, Catamarans genannt, von Fulton konstruierte
Höllenmaschinen waren, hatte wenig Erfolg; bessern
die mit 20 englischen Brander 1809 gegen die bei Isle d'Aix verankerten
Franzosen. Hier hatte der größte Brander eine
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Pulverladung von 1500 Fässern Pulver, über welche etwa ebensoviel Granaten
[* 7] gelegt waren. In der neuern Zeit bedienten sich
die Griechen in ihrem Befreiungskampfe (1821 - 29) mit vielem Erfolge der Brander gegen die türk.
Flotte. Seit Einführung der Dampfschiffe, die in Kriegszeiten stets Dampf
[* 8] halten und so stets manövrierfähig sind,
haben die Brander gänzlich ihren Wert verloren. Während der chines.-engl. Kriege (1840 - 42 und 1857 - 60) wurden von den Chinesen
häufig ganze Branderflotten gegen die engl. Dampfschiffe abgesandt, ohne jedoch Schaden zu thun.
oder Brandfuchs (s. Fuchs),
[* 9] ein Student im zweiten Semester, weil ihm als Symbol hinter den
Ohren einige Haare
[* 10] abgebrannt wurden, damit er im Streite mit den Philistern (s. d.) dieselbe
Rolle spiele, wie Simsons 300 Füchse mit Bränden auf den Fruchtäckern der Philister.