Bouterwek
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Friedrich, Ästhetiker und Philosoph, geb. zu Oker bei Goslar, [* 2] studierte erst Jura, wandte sich dann der Philosophie und Litteraturgeschichte zu, ward 1797 außerordentlicher, 1802 ordentlicher Professor der Philosophie zu Göttingen, [* 3] 1806 Hofrat und starb daselbst. Anfänglich Kantianer, machte er in seinem Hauptwerk: »Ideen zu einer allgemeinen Apodiktik« (Halle [* 4] 1799, 2 Bde.),
den Versuch, den Kritizismus durch Hereinnehmen realistischer Elemente zu vervollkommnen. Später schloß er sich in philosophischer Hinsicht mehr an Jacobi an; in seiner öfters aufgelegten »Ästhetik« (Leipz. 1806, 2 Bde.; 3. Aufl. 1824) und seiner sehr verdienstvollen »Geschichte der neuern Poesie und Beredsamkeit« (Götting. 1801-19, 12 Bde.) stellte er sich ganz aus den empirischen Standpunkt. Seine übrigen Schriften (mit Ausschluß der zahlreichen belletristischen) sind: »Immanuel Kant, ein Denkmal« (Hamb. 1804);
»Ideen zur Metaphysik des Schönen« (Leipz. 1807);
»Die Epochen der Vernunft« (Götting. 1802);
»Lehrbuch der philosophischen Vorkenntnisse« (das. 1810, 2. Aufl. 1820);
»Lehrbuch der philosophischen Wissenschaften« (das. 1815; 2. Aufl. 1820, 2 Tle.);
»Kleine Schriften« (das. 1818);
»Religion der Vernunft« (das. 1824).
F. H.
Jacobis
Briefe an Bouterwek
wurden herausgegeben von
Mejer
(Götting.
1868).